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Mit Brecheisen und Schlagstock

Vor der geräumten Liebig34 sollen Securities Personen angegriffen haben. Die Polizei ermittelt

Von Gareth Joswig

Mit Brecheisen und Schlagstöcken stehen Männer auf offener Straße im Friedrichshainer Nordkiez. Auf Fotos sehen sie aus wie bewaffnete Schläger. Auf einem Bild schreit ein Mann in Richtung Kamera und holt mit einer Brechstange aus. Auf einem anderen Foto stehen andere Männer mit Warnwesten, bewaffnet mit langen weißen Stangen an einer Straßenkreuzung. Es sind Szenen, die sich am Montagabend abgespielt haben sollen auf dem Dorfplatz vor der geräumten Liebig34. Die Männer sind offenbar Securities, die mittlerweile im Auftrag des Eigentümers das vergangenen Freitag unter großen Protesten geräumte anarcha-queerfeministische Zentrum bewachen.

Wenn die Bilder authentisch sind, zeigen sie, wie angespannt die Stimmung dort weiterhin ist. Zuvor hätten die Securities vor dem Haus abgelegte Kerzen und Blumen entsorgt, wie ein Aktivist berichtet. Daraufhin hätten sie dort stehende Personen angegriffen. Das benachbarte linke Projekt Rigaer 94 veröffentlichte die Bilder des Vorfalls auf Twitter.

Der Hergang deckt sich mit Zeugenaussagen, von denen die Polizei Berlin berichtet. Demnach gab es eine Auseinandersetzung nach 22 Uhr. Gegen vier Sicherheitsmänner wurden Strafverfahren eingeleitet wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung, Nötigung und Beleidigung. Ein Sicherheitsmann habe eine Kerze ausgetreten, woraufhin es zu Streit gekommen sein soll. Die Sicherheitskräfte hätten daraufhin mit Brecheisen, Schaufeln und einer Eisenstange gedroht, woraufhin die Frau geflüchtet sei.

Laut Polizei sind danach etwa 30 Personen vor der Liebig34 erschienen und hätten die Securities mit Flaschen beworfen. Allerdings seien diese noch bevor die Polizei kam „in Richtung Rigaer Straße geflüchtet“. Verletzt wurde laut Polizei niemand. Gegen die Gruppe wurde eine Anzeige wegen schweren Landfriedensbruch und versuchter gefährlicher Körperverletzung gefertigt. In beiden Fällen ermittle der Staatsschutz.

Niklas Schrader, Innenpolitiker der Linken, kritisierte den Eigentümer Padovicz: „Es geht überhaupt nicht, wenn Securities da wie eine Kiez-Miliz auftreten und so tun, als wenn ihnen die Straße gehört.“ Der Eigentümer solle „nicht zündeln“ und deeskalieren, so Schrader. Dass es nach der Räumung der Liebig34 keine Konflikte mehr im Kiez geben werde, sei eine unberechtigte Hoffnung.

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