WWF-Studie zum Populationsschwund: 97 Prozent weniger Störe
Viele Tierbestände haben sich weltweit seit 1970 dramatisch reduziert. Der WWF spricht von einem neuen Tiefpunkt bei der biologischen Vielfalt.
Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Living Planet Report 2020 der Umweltstiftung WWF und der Zoologischen Gesellschaft London hervor. Damit hat sich der Wert im Vergleich zur vergangenen Ausgabe von 2018 weiter verschlechtert.
Die Ergebnisse bestätigen eine groß angelegte Untersuchung vom Juli, laut der das Artensterben zum Teil noch rasanter ist als bisher angenommen. Die Meta-Untersuchung von 123 Forschungsarbeiten deutete darauf hin, dass gängige Vorhersagemodelle zu stark vereinfachen – und den Artenverlust durch Rodungen, Brände, Trockenlegen oder andere sogenannte Habitatzerstörung oft sogar unterschätzen.
Flachlandgorilla und Lederschildkröte gefährdet
In die WWF-Untersuchung einbezogen wurden Bestände von mehr als 4.400 bedrohten und nicht bedrohten Wirbeltierarten, also nur ein kleiner Ausschnitt der Tierwelt. Insekten wurden nicht einberechnet. Der WWF spricht von einem neuen Tiefpunkt bei der biologischen Vielfalt. „Wir verlieren die Vielfalt des Lebens auf der Erde“, sagte der Vorstand Naturschutz der Stiftung, Christoph Heinrich, der Deutschen Presse-Agentur.
Als besonders gefährdete Tiere nennt der WWF den Östlichen Flachlandgorilla im Kongo, Lederschildkröten in Costa Rica und Störe im Jangtse – bei den Letztgenannten liege der Rückgang seit 1970 bei 97 Prozent. In Deutschland sind laut Heinrich zum Beispiel Rebhuhn und Kiebitz von deutlichen Bestandsrückgängen betroffen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Anschlag in Magdeburg
Auto rast in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt
Wahlprogramm von CDU und CSU
Der Zeitgeist als Wählerklient
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Bestürzung und erste Details über den Tatverdächtigen
Elon Musk torpediert Haushaltseinigung
Schützt die Demokratien vor den Superreichen!
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen