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Wasserschutz marsch!

Der BUND fordert angesichts der Dürre eine Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten im Bremer Norden. Die Behörde will das zwar umsetzen – braucht aber mehr Zeit als ursprünglich geplant

Der BUND Bremen fordert, dass die Stadtgemeinde ihre eigenen Wasserquellen durch die Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten schützt. Außerdem dürften nach Ansicht des Umweltverbandes im geplanten Trinkwasserschutzgebiet in Vegesack keine Bauvorhaben genehmigt und realisiert werden. Nötiger denn je brauche Bremen eine nachhaltige Trinkwasserstrategie, so der BUND.

„Bremen ist zum Großteil auf Wasserimporte aus dem niedersächsischen Umland angewiesen“, sagt Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen. Im Stadtgebiet selbst würden lediglich 15 Prozent des Trinkwasserbedarfes gefördert. Bremen verfüge zwar über große Grundwasservorkommen, lediglich in Blumenthal und Vegesack im Bremer Norden seien diese jedoch zur Trinkwassergewinnung geeignet.

Der Hauptanteil des heute geförderten Trinkwassers im Bremer Norden kommt laut Behörde aus Blumenthal (4,9 Millionen Kubikmeter Trinkwasser), etwa 0,5 Millionen Kubikmeter werden zusätzlich in Vegesack gefördert und in Blumenthal nur aufbereitet. Dieser Anteil könnte auf eine Tonne steigen – dafür aber müsste ein größeres Gebiet in Vegesack zum Grundwasserschutzgebiet werden.

Genau das fordert der BUND. „Viele Bezugsquellen zu haben ist sinnvoll, um die Risiken zu minimieren, die mit zunehmender Grundwasserbelastung durch Nitrat und Pestizidrückstände verbunden sind und um Förderkapazitäten einzelner Standorte nicht zu überreizen“, meint BUND-Sprecher Rode.

Tatsächlich zeigt sich die zuständige Umweltbehörde willig. „Genau das ist geplant“, so Sprecher Jens Tittmann. Allerdings ist der Prozess nicht so weit, wie er sein sollte: Eigentlich hätte die Öffentlichkeitsbeteiligung schon dieses Frühjahr beginnen sollen, wegen der Pandemie wurde sie aber auf Ende 2020 verschoben. Ein weiterer Grund dafür, dass das Schutzgebiet später kommt: „Das Grundwasser endet nicht an der Grenze“, so Tittmann. Bremen müsse sich mit dem Landkreis Osterholz abstimmen. „Das ist nicht immer unkompliziert.“

Insgesamt neun Monate verzögert sich die Einrichtung eines Grundwasserschutzgebietes, 2021 soll es aber so weit sein. (taz)

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