: Corona hilft Studierenden
Bremen schafft die Gebühren für Langzeitstudierende ab
Gute Nachrichten für Bremer Langzeitstudierende: Ihre Studiengebühren werden abgeschafft. Das hat der Bremer Senat am Dienstag beschlossen. Offiziell gilt die Regelung ab dem kommenden Wintersemester, coronabedingt muss allerdings bereits jetzt schon nicht mehr gezahlt werden, und wer seine Gebühren im laufenden Sommersemester bereits entrichtet hat, bekommt sie zurück.
Dass die Gebühren wegen der Pandemie ausgesetzt werden sollten, stand schon länger fest, Anfang Juni dann verkündete Bremens Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling (SPD), sie aufgrund der Corona-Auswirkungen ganz abschaffen zu wollen. Denn: Viele Studierende könnten ihre Ausbildung womöglich nicht mehr planmäßig abschließen und rutschten deshalb unverschuldet in die Zahlungspflicht.
Kritik an der Abschaffung der Langzeitgebühren kam von der CDU. Die Gebühren sollten schließlich auch ein Anreiz sein, ein Studium irgendwann einmal zu beenden, sagte deren wissenschaftspolitische Sprecherin Susanne Grobien. Zustimmung erntete sie dafür von der FDP, die allerdings einlenkte; die Gebühren hätten sich in der Vergangenheit nicht bewährt.
Als Langzeitstudierender gilt in Bremen, wer mehr als 14 Semester an der Hochschule studiert. Bisher wurden ab dem 15. Semester pro Halbjahr 500 Euro Gebühren fällig. Bundesweit ist Bremen das einzige Land, das die Erhebung der Gebühren nicht über das Hochschulgesetz, sondern über ein eigenes Studienkontengesetz regelt – das nun ebenfalls abgeschafft wird.
Bundesweit erheben mit diesem Beschluss nur noch vier Länder Langzeitstudiengebühren: Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen. Für eine Entlastung der Studierenden sorgt eine weitere Regelung in Bremen: Das laufende Sommersemester wird bei coronabedingten Studienzeitverzögerungen nicht auf die Regelstudienzeit angerechnet, sodass die betroffenen Studierenden nicht aus der BAföG-Regelung fallen. Simone Schnase
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