piwik no script img

Die erste Premium-Route kommt

Bis zum Jahr 2022 soll der Wall zur Einbahnstraße werden. Die zweite Fahrspur wird in eine Rad-Premiumroute mit „Protected Bike Lane“umgewandelt. Die Handelskammer ist empört

„Seit 25 Jahren setzen wir uns fürFahrrad-Premiumrouten ein“

Sven Eckert, Geschäftsführer des ADFC Bremen

Von Simone Schnase

Am Wall soll Bremens erste Rad-Premiumroute entstehen. Das Verkehrsressort hat am Freitag das entsprechende Beteiligungsverfahren gestartet.

Aus dem Wall soll bis 2022 eine Einbahnstraße werden. Die jetzige Fahrspur zu den Wallanlagen hin soll dann als zusätzliche Spur für den Radverkehr genutzt und zu einer baulich abgegrenzten und rot markierten „Protected Bike Lane“ werden – der ersten in Bremen.

„Mit dieser sicheren und komfortablen Strecke wird ein elementares Modul für die kommende Radverkehrsinfrastruktur in Bremen angegangen“, sagt Bremens ADFC-Geschäftsführer Sven Eckert. „Seit 25 Jahren setzen wir uns für Fahrrad-Premiumrouten ein. Daher begrüßen wir die Planungen ausdrücklich.“

Die „Fahrradroute Wallring“ sei von entscheidender Bedeutung für die Förderung des Radverkehrs in Bremen und erfülle zentrale Forderungen des ADFC: „Sie verknüpft die Premiumroute D.15 von Bremen-Nord bis Mahndorf mit der Premiumroute D.16 von Lilienthal bis Huchting.“ Der Radweg entschärfe die Konflikte zwischen Fußgänger*innen und Radfahrenden auf den bisherigen, viel zu schmalen Wegen.

Das Bundesumweltministerium fördert den Ausbau der Route aus dem Bundeswettbewerb „Klimaschutz durch Radverkehr“ im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Damit werden bis zu 90 Prozent der förderfähigen Baukosten übernommen. Die Gesamtkosten liegen bei etwa fünf Millionen Euro. Die Eigenmittel wurden Anfang Mai von der Verkehrsdeputation freigegeben.

Die Handelskammer lehnt indes eine Einbahnstraße am Wall „entschieden ab“; sie bedeute eine Einschränkung gerade auch für Kunden aus dem Umland. Die Planungen, moniert sie, seien überdies im Vorfeld nicht mit der Wirtschaft besprochen worden.

Lesen gegen das Patriarchat

Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen