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Viele kleine Schritte Richtung Zero

Konsumbewusstsein, Müllvermeidung, Umweltschutz: Dafür setzt sich Zero Waste e. V. ein

Manchmal vergisst Nicol Hartz beim Restaurantbesuch, ihren Strohhalm abzubestellen. Manchmal bestellt sie ihn ab, doch die Bedienung steckt unabsichtlich einen in ihr Glas. Völlig automatisch. Als ehrenamtliches Vorstandsmitglied des Berliner Zero Waste e. V. setzt sich die freiberufliche Nachhaltigkeitsberaterin für Müllvermeidung ein und arbeitet an Strategien, vorhandene Gewohnheiten und Automatismen in der Gesellschaft zu verändern. Doch was bedeutet Zero Waste eigentlich?

Bei der Idee von Zero Waste gehe es im ersten Schritt nicht darum, gar keinen Müll mehr zu produzieren, sondern sich bewusst mit dem eigenen Konsum auseinanderzusetzen. Sowohl das Konzept als auch der Verein orientieren sich an fünf Rs – refuse, reduce, reuse, recycle, rot –, zielen also auf ein Umdenken ab.

Dies bestätigt auch Pia Weißenfeld, freiberufliche Grafikdesignerin, die seit Ende 2018 Vorstandsmitglied des Vereins ist: „Viele nehmen an, sie müssten alles, was aus Plastik ist, wegschmeißen.“ Sie hat schon erlebt, wie Menschen aus Übereifer all ihre Tupperdosen weggeworfen und sich mit Holz- und Edelstahlprodukten eingedeckt hätten. Darum gehe es aber nicht, so Weißenfeld. Sondern darum, möglichst wenig Müll zu produzieren, also schon vorhandene Produkte, auch wenn sie aus Plastik sind, lange zu verwenden.

In Bezug auf Müllvermeidung ziehen viele Trugschlüsse. Deshalb ist ein Hauptziel des Vereins die Umweltbildung. Dieses verfolgen Weißenfeld und Hartz gemeinsam mit den ungefähr 80 Mitgliedern durch unterschiedliche Projekte und Workshops. Weißenfeld freut sich besonders über die Workshops, die der Zero Waste e. V. an Schulen gibt. Oft kämen die Anfragen direkt von Schüler:innen. Aber auch Unternehmen hätten mittlerweile Interesse an den Bildungsangeboten des Vereins, wie Hartz berichtet, die vor Kurzem ihren ersten Workshop in einer Unternehmensberatung veranstaltet hat.

Seit Juni 2018 ist der Zero Waste e. V. aktiv. Er organisiert sich in vielen Projekten und Ini­tia­tivgruppen, um eine möglichst breite Masse anzusprechen und Interessierten verschiedene Wege zu bieten, sich zu engagieren. Das Interesse für das Thema Müllvermeidung sei da, erzählt Weißenfeld. „Doch das große Aufwachen fehlt mir noch.“ Dafür setzen sich die beiden im Verein ein: Sie wollen das Bewusstsein dafür stärken, dass je­de*r Teil dieses Umdenkens, dieser Veränderung sein kann. Klaudia Lagozinski

Mehr zum Thema: Auf dem taz lab wird der Zero Waste e. V. einen Workshop zum Thema „Müllvermeidung im Alltag“ anbieten.

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