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Allein mit der Sucht

Die Ambulante Suchthilfe klagt darüber, dass sie zu wenig finanzielle Mittel für Beratungen hat

Der Bestand der Beratungsstellen sei gefährdet

Die Verbände und Träger der ambulanten Suchthilfe in Niedersachsen sehen ihre Arbeit gefährdet. „Die ambulanten Hilfen für suchtkranke Menschen sind bedroht! Die Suchthilfe ist gravierend unterfinanziert!“, heißt es in einem am Donnerstag von der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) in Hannover veröffentlichten Hilferuf.

Es drohten Versorgungsengpässe und eine fortschreitende Einschränkung der dringend benötigten Hilfeangebote. Die NLS ist eine Vereinigung der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen. Sie repräsentiert nahezu alle der in der Suchthilfe professionell tätigen Einrichtungen und rund die Hälfte aller Suchtselbsthilfegruppen in Niedersachsen.

Die Zuwendungen des Landes zur Unterstützung der Arbeit der Suchtberatungsstellen in Niedersachsen stagnierten, während die Kosten für Personal und Sachmittel seit Jahren kontinuierlich stiegen, sagte Kai Kupka vom Diakonischen Werk in Oldenburg. Dies gefährde den Bestand der Beratungsstellen. Weil Träger nicht mehr wüssten, wie sie die Lücke füllen sollten, dächten viele über Schließungen nach. „Dann beginnt das Netz der Ambulanten Suchthilfe zu reißen“, heißt es in dem Schreiben.

Die Ambulante Suchthilfe in Niedersachsen steht nach NLS-Angaben finanziell auf vier Pfeilern. Kommunen und Land trügen den größten Teil der Kosten, die Träger brächten Eigenmittel ein und die Sozialversicherung trage die Kosten für eine ambulante Rehabilitation. Während Träger und Kommunen weitgehend bereit seien, sich an den gestiegenen Kosten zu beteiligen, sperre sich das Land Niedersachsen.

„Die Situation wird für die Beratungs- und Behandlungsstellen mittlerweile immer bedrohlicher,“ sagte Conrad Tönsing vom Caritas-Verband Osnabrück. Der Hilferuf der ambulanten Suchtberatungsstellen richte sich an alle politischen Vertreterinnen und Vertreter im niedersächsischen Landtag.

Auch die Bremer Suchthilfeeinrichtungen haben im vergangenen Jahr über fehlende finanzielle Mittel und Personalkürzungen geklagt. „Dies führt dazu, dass es immer schwieriger wird, ein ausreichendes Hilfsangebot vorzuhalten und auf die unterschiedliche Hilfebedarfe einzugehen“, heißt es in einem offenen Brief der Bremischen Landesstelle für Suchtfragen. (dpa/taz)

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