Geflüchtete sollen lehren können

Schleswig-Holstein bietet Kurs für ausländische und geflüchtete Lehrer an. Teilnehmer werden vollwertige Lehrkräfte

„Schulen in Deutschland brauchen seit langem dringend auch die Kompetenz von Lehrkräften mit Migrationshintergrund“

Monika Eigmüller, Europa-Universität Flensburg

Schleswig-Holstein bietet im Kampf gegen den Lehrermangel für ausländische und geflüchtete Lehrer einen Kurs zur Nachqualifizierung an, damit sie auch in Deutschland unterrichten können. Der Kurs „InterTeach“ beinhaltet fachliche und fachdidaktische Vertiefungen, Deutschunterricht, eine pädagogisch-interkulturelle Qualifizierung und Schulhospitation, wie die Europa-Universität Flensburg (EUF) mitteilte. Der Kurs startet im Frühjahr und wird vom Bildungsministerium mit insgesamt 225.000 Euro gefördert.

Das Programm wird an zwei Standorten angeboten: An der EUF werden Lehrkräfte für Grund- und Gemeinschaftsschulen nachqualifiziert, an der Christians-Albrecht-Universität zu Kiel Lehrkräfte für das Gymnasium. Interessierte können sich noch bis zum 31. Januar 2020 online auf www.uni-flensburg.de/interteach für einen Platz in Flensburg bewerben. An dem Programm können Lehrkräfte teilnehmen, die in ihrem Heimatland eines der Mangelfächer Chemie, Englisch, Mathematik, Physik, Sport oder Technik studiert haben. Zudem müssen Bewerber Deutschkenntnisse mindestens auf B2-Niveau nachweisen können.

Die Teilnehmenden werden als vollwertig angestellte Lehrkräfte im Schuldienst arbeiten können. „Schulen in Deutschland brauchen seit langem dringend auch die Kompetenz von Lehrkräften mit Migrationshintergrund“, sagte Monika Eigmüller, Vizepräsidentin für Europa und Internationales der EUF. Daher begrüße die Uni die Chance, qualifizierten und engagierten Lehrkräften aus dem Ausland Wege zu eröffnen, im deutschen Schulsystem arbeiten zu können. (dpa)