: Schluss mit Ölheizung
Ab 2026 muss klimafreundlich geheizt werden
Ein Einbauverbot für neue Ölheizungen ab dem Jahr 2026 hat das Bundeskabinett beschlossen. Bei dem Gesetzentwurf gibt es allerdings Ausnahmen: wenn etwa ein Haus weder mit Gas noch mit Fernwärme versorgt werden und die Heizung auch nicht aus erneuerbaren Energien betrieben werden kann.
Im Neubau und Bestand sollen zudem weiterhin Hybridlösungen erlaubt sein. Dazu zählen zum Beispiel moderne Öl-Brennwertkessel, die zusätzlich erneuerbare Energien wie Solarthermie für Trinkwarmwasser oder zur Heizungsunterstützung einbinden. Wie hoch der Anteil erneuerbarer Energien sein muss, damit ein solches Heizsystem als hybride Lösung anerkannt wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
Wer seine alte Ölheizung durch ein klimafreundlicheres Modell ersetzen lässt, soll eine „attraktive Austauschprämie“ bekommen, die bei 40 Prozent der Kosten liegen soll. Zudem kann der Austausch auf beispielsweise Pellettheizungen oder Wärmepumpen steuerlich abgesetzt werden. Wo dies nicht möglich ist, soll auch der Einbau effizienter Gasheizungen gefördert werden, allerdings nur, wenn anteilig erneuerbare Energien eingebunden werden. Gas- oder Ölheizkessel, die 1991 oder später eingebaut wurden, dürfen laut Entwurf nur 30 Jahre lang betrieben werden – das ist derzeit bereits an anderer Stelle gesetzlich geregelt. Ältere Heizkessel dürfen nicht mehr betrieben werden.
Wann die neue Austauschprämie für Ölheizungen kommen soll und ob sie gedeckelt wird, ist noch unklar. Ebenso wie hoch der Anteil erneuerbarer Energien bei hybriden Heizsystemen sein muss. Auch hier müssen Hausbesitzer den endgültigen Gesetzestext abwarten.
Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hat die fünf gängigsten Optionen gelistet, die beim Austausch einer alten Ölheizung infrage kommen. Neben dem modernen Öl-Brennwert-Kessel, der nach 2026 aber möglicherweise größtenteils nicht mehr erlaubt ist, gehört dazu die Ölheizung, die zusätzlich erneuerbare Energien einbindet. Ein Anspruch auf die Austauschprämie besteht für dieses Modell allerdings wahrscheinlich ebenso wenig wie auf den ebenfalls von der Dena gelisteten modernen Gas-Brennwertkessel. Anders verhält es sich mit einer strombasierten Wärmepumpe oder einem Pelletkessel.
Letztere Variante ist die klimafreundlichste Alternative zu einer Ölheizung – noch: Langfristig sieht das Umweltbundesamt nämlich die Erdwärmepumpe als das klimafreundlichste Heizsystem. Derzeit liegt sie in der Klimabilanz noch hinter der Pelletheizung. Sobald sich die Energieversorgung jedoch – wie von der Regierung vorgesehen – komplett aus erneuerbaren Ressourcen speist, hätte die Wärmepumpe die Nase vorn. (dpa/taz)
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