heute in hamburg: „Pro Auto im Schnitt 1,2 Menschen“
3. ITS Hackathon Hamburg:ab 13 Uhr, „Hammer-brooklyn Digital Campus“, Stadtdeich 2–4. Eintritt frei
Interview Nele Tröger
taz: Herr Stapelfeldt, was stört Sie ganz persönlich am Hamburger Verkehrssystem?
Hans Stapelfeldt: Die Staus und die Situationen auf den Straßen führen immer mehr dazu, dass viele nicht mehr von A nach B kommen. Das betrifft den Personen- und Wirtschaftsverkehr. Das treibt mich bereits sehr lange an, neue Systeme und Schwarmintelligenzen zu entwickeln, um Lösungen für die Entlastung der Infrastruktur zu finden.
Auf dem Hackathon werden solche Lösungen entwickelt?
Ganz genau. Beim Hackathon treffen ganz viele verschiedene Menschen aufeinander, von Entwickler über Designer bis hin zum typischen Hacker, die dann über 24 Stunden an neuen Ideen für den Bereich der intelligenten Verkehrssysteme arbeiten. Diese werden dann den Städten und der Wirtschaft vorgeschlagen. Dadurch sollen neue Wege eingeschlagen werden, um einen Fortschritt für die Welt und für die Umwelt zu erreichen. Denn eins der größten Probleme ist, dass wir immer noch zu wenige Menschen in einem Auto haben. Im Schnitt sitzen in einem Hamburger Auto 1,2 Menschen, die jeden Tag im Stau stehen.
Der Hackathon findet dieses Jahr bereits zum dritten Mal statt. Was für Ergebnisse entstehen an so einem Wochenende?
Hans Stapelfeldt,
60,ist Projektmanager beim städtischen Netzwerk Intelligent Transport Systems (ITS).
Ein Team aus den letzten beiden Jahren entwickelte ein Konzept zur Streckensicherung der Deutschen Bahn, um vor dem nächsten Sturm die Bäume zu fällen, die bei einem Unwetter auf die Bahnschienen stürzen könnten. Dadurch sollen Sperrungen bei Sturm vermieden werden. Ein anderes Team entwickelte zusammen mit der Deutschen Bahn ein Konzept, bei dem man sich direkt beim Einsteigen in den Zug einchecken kann, sodass der Kontrolleur direkt überprüfen kann, ob der Fahrgast ein Ticket hat.
Wer kann heute teilnehmen?
Jeder kann kommen, egal, welche Qualifikationen man mitbringt. Die Teams bestehen aus Kreativen, aus Programmieren, aus IT-Fachkräften, aus Marketingfachkräften und jede Gruppe sucht sich ein Thema, für das sie brennt, und arbeitet daran die ganze Nacht lang. Die Challenge kann das Team selbst bestimmen. Im Finale am Samstag werden dann die Ergebnisse vor einer Jury gepitcht. Dieses Jahr sind vier von sechs Juroren weiblich, davon sind wir sehr begeistert. Denn wenn Logistik und Mobilität in den Städten von mehr Frauen mitgestaltet wird, könnte es eventuell kreativer und besser aussehen.
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