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Brennpunkt-schulen stärken

Bund und Länder wollen ins Bildungssystem investieren

Mit einem auf zehn Jahre angelegten Förder- und Forschungsprogramm wollen Bund und Länder Hunderten sogenannter Brennpunktschulen in Deutschland unter die Arme greifen. So sollen die Bildungschancen der Schüler dort verbessert werden. „Es kann nicht sein, dass wir anhand der Postleitzahl einer Schule die Qualität der Bildung ablesen können, die ein Kind dort erhält“, sagte Bundesbildungs­ministerin Anja Karliczek (CDU) am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms in Berlin. Opposition und Verbände kritisierten die Initiative als „halbherzig“.

Karliczek präsentierte Details des Programms „Schule macht stark“ gemeinsam mit dem hessischen Bildungsminister und Präsidenten der Kultusministerkonferenz, Alexander Lorz (CDU), und Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD). Bund und Länder wollen dafür zusammen 125 Millionen Euro bereitstellen – verglichen mit anderen Programmen, wie dem milliardenschweren sogenannten Digitalpakt Schule, eine sehr kleine Summe. Darum gehe es aber hier auch nicht, sagte Rabe, sondern um die Frage „Was wirkt wirklich?“.

Konkret geplant ist Folgendes: Bis Oktober 2020 werden in einem ersten Schritt aus allen Brennpunktschulen in Deutschland 200 ausgewählt. Dort werden dann mit Hilfe von Wissenschaftlern neue Strategien und Unterrichtskonzepte entwickelt und ausprobiert, um die Leistungen der Schüler in Bereichen wie Lesen, Schreiben und Mathematik zu verbessern. Die Erkenntnisse werden untereinander ausgetauscht und wissenschaftlich ausgewertet. Die Schulen sollen sich darüber hinaus stärker mit Eltern, örtlichen Vereinen und der Kinder- und Jugendhilfe vernetzen. Konzepte, die gut funktionieren, sollen danach auf weitere Schulen übertragen werden.

Rund ein Viertel der Schüler in Deutschland wachse in einer „schwierigen sozialen Situation auf“, so Karliczek. „Gute Bildung muss es überall im Land geben.“ (dpa)

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