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Feinde oder Verbündete?

Der klimapolitische September startet mit einem Streitgespräch zwischen Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer und EnBW-Chef Frank Mastiaux im taz-Haus

Luisa Neu­bauer bei einer Fridays- for-Future-Demonstration in Berlin Foto: Christian Mang

Von Peter Unfried

Fridays for Future fordern sofortige Klimapolitik, damit junge Leute eine Zukunft haben. Manchen Altrevolutionären ist das zu wenig „radikal“, aber mit Blick auf die Wirklichkeit der langjährigen klimapolitischen Igno­ranz der Bundesregierung und auch einer apathischen Gesellschaft, zu der „Linke“, „Liberale“, „Konservative“ und auch die meisten Medien gehören, ist es so radikal, wie man sein kann und sein muss.

Allzu häufig wird die mediale Diskussion aber auf die Klassiker Fliegen, Fleisch, Verzicht, Verbote und Freiheitsberaubungsgestöhne reduziert. Zentral ist aber ein anderes und vor allem CO2-freies Wirtschaften. Die Frage lautet daher: Was verlangen Fridays for Future eigentlich von Wirtschaftsunternehmen? Und wie wollen und können Wirtschaftsunternehmen umsteuern?

Darüber streiten FFF-Aktivistin Luisa Neubauer und der EnBW-Chef Frank Mastiaux beim Zukunftsgespräch von taz Panter Stiftung und taz Futurzwei in der taz Kantine in Berlin. Mastiaux arbeitet seit dem Atomausstieg an einer Unternehmenszukunft des ehemaligen Atom- und Kohlestromkonzerns, der im Besitz des Landes Baden-Württemberg ist. taz-Chefreporter Peter Unfried wird das Gespräch am Montag, dem 2. September, moderieren.

Der Blick geht nach vorn

Mit dieser Veranstaltung beginnt ein wichtiger Monat für klimapolitische Dynamik: Es folgt der Klimagipfel der Bundesregierung, der Klimagipfel der UN und ein weltweiter FFF-Streiktag am 20. September. Die taz wird das Geschehen begleiten: Mit täglicher Berichterstattung, mit einer Sonderausgabe am 20. September und der neuen Ausgabe taz Futurzwei, die am 11. September erscheint. Auch darin spüren wir Fridays for Future hinterher und der erstaunlichen politischen Kraft dieser neuartig politisch agierenden Bewegung. Und den jungen Frauen, die zumindest in den klassischen Medien ihre Gesichter und Sprecherinnen sind.

Das ist für manche taz-Genossinnen vielleicht hart, aber 1968 scheint hier keine Rolle mehr zu spielen. Der Blick geht wirklich nach vorn und die Rollen zwischen Kindern und Eltern drehen sich um. Neubauer formuliert es im taz-Futur­zwei-Gespräch so: „Na ja, es ist, als würden wir unsere Eltern und unseren Staat ein bisschen … ich will jetzt nicht sagen: erziehen. Aber es ist schon so, als würden wir in so eine ganz merkwürdige Lehrer- und Lehrerinnenrolle schlüpfen.“ Und wenn wir von Lehrerinnen und Schülerinnen sprechen: Selbstverständlich sind am 2. September alle in die taz Kantine eingeladen – aber wenn Sie als Schülerin oder Lehrerin mit ihrer Klasse oder ihrem Leistungskurs kommen möchten, dann schreiben Sie uns per Mail an stiftung@taz.de. Das wäre nämlich in unseren Sinne, in dem von FFF, und vor allem, wenn wir mal pathetisch werden dürfen, im Sinne unserer Weltgesellschaft.

„Fridays for Future vs. EnBW“ am Montag, dem 2. September 2019, um 17.30 Uhr im taz-Haus in der Friedrichstraße 21, 10969 Berlin-Kreuzberg. Eintritt frei

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