Krise am Persischen Golf: Unterstützung für britischen Plan
Großbritannien will Schiffe im Persischen Golf schützen und dabei möglichst viele Staaten einbinden. Offenbar haben sich schon Unterstützer gefunden.
BRÜSSEL rtr | Mehrere europäische Staaten unterstützen Insidern zufolge einen britischen Plan für einen europäischen Einsatz zum Schutz der Schifffahrt in der Straße von Hormus. Dabei handle es sich zunächst um Frankreich, Italien und Dänemark, sagten drei hochrangige EU-Diplomaten am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Niederlande prüften den Vorschlag ebenfalls. Interesse hätten etwa Deutschland, Polen und Schweden signalisiert. Die Briten legten demnach den Vorschlag bei einem Treffen von hochrangigen EU-Diplomaten in Brüssel vor. Er sei für die Europäer attraktiver als ein ähnlicher US-Vorschlag vom Juni, da der europäische Vorstoß nicht mit Maßnahmen gegen den Iran verknüpft worden sei, sagte einer der Diplomaten.
Tatsächlich sollten die USA, die Europäische Union und die Nato nicht direkt an der Mission beteiligt sein, hieß es aus den EU-Kreisen weiter. Neben Schiffen dürften auch Flugzeuge zum Einsatz kommen, Großbritannien und Frankreich könnten gemeinsam das Kommando führen. Aus deutschen Diplomatenkreisen verlautete, Bundesaußenminister Heiko Maas stehe in engem Kontakt mit seinen Kollegen Jeremy Hunt aus Großbritannien und Jean-Yves Le Drian aus Frankreich bezüglich der Frage der Sicherheit im Golf.
Der Iran stellte unterdessen klar, er werde keine Störung der Schifffahrt in der Straße von Hormus zulassen. „Der Iran wird seine größten Anstrengungen unternehmen, um die Region zu sichern, insbesondere die Straße von Hormus“, sagte der stellvertretende iranische Außenminister Abbas Araqchi am Dienstag während eines Besuchs in Paris, berichtete die staatliche Agentur IRNA. Beeinträchtigungen der Schifffahrt in diesem sensiblen Gebiet würden nicht zugelassen.
Der Iran hatte zuletzt einen britischen Tanker festgesetzt und damit die Spannungen in der Region erhöht. Die Straße von Hormus ist von großer Bedeutung für die weltweite Ölverschiffung.
Leser*innenkommentare
vergessene Liebe
Nun... mal `Dampf ablassen´!!! Iran, als direkter Anrainerstaat will ja auch die Sicherheit des Schiffsverkehrs in der engen Strasse von Hormuz erhalten und nicht gefährden !
Die Provokationen zwischen GB und Iran spielen ja nicht hinein in die Sicherheit des Schiffsverkehrs in der Stasse von Hormuz !
Aber nun? Eine "Koalition der Willigen" , ob auf Geheiss der USA, der NATO oder der EU ..?.. das wirkt wie eine art Netralisation (oder Lähmung..) der möglichen friedlichen Diplomatie !
Eulenspiegel
Irakkrieg haben Sie gemocht?
Irankrieg wird noch schöner sein, mit einer noch willigeren "Koalition der Willigen"
Tremendous remake!
Pfanni
Der Iran sollte durchaus daran gehindert werden, Schiffe zu kapern, um sie dann gegen politisches Wohlverhalten (und/oder Geld?) wieder freizugeben. Zur Erinnerung: Vor 2 Wochen misslang ein ähnlicher Versuch der Revolutionsgarden, weil eine britische Fregatte das verhinderte taz.de/Konflikt-in...revolutionsgarden/
Mindestens genauso wichtig wie ein Begleitschutz wäre eine lückenlose Dokumentation durch Satellitenaufnahmen und Überwachung des Funkverkehrs, um geplante Kaperungen zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
A. Müllermilch
@Pfanni Wichtig wäre auch den Iran daran zu hindern, die freie Schiffahrt durch die Straße von Gibraltar zu blockieren,
Der Iran hat bekanntlich keine Atombomben. Fünf auslaufende Supertanker haben aber ähnliche Wirkung.
Wichtig ist, dass die Bundesmarine fest an der Seite unserer vom Iran bedrohten Verbündeten - usa und gb - steht.
Eulenspiegel
@Pfanni OK, das tun wir, vielleicht könnten Sie deswährend Trump dazu überzeugen, einmal ein Abkommen zu halten und diesmal Bitte vielleicht nicht mit Krieg drohen oder die Regierung eines anderen Land zu stürzen.