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Frei-Days for Future

Teilnahme an Klima-Demos: Berliner Schulen müssen nicht sanktionieren

Die Bildungsverwaltung will auch künftig keine Vorgaben zum Umgang mit „Fridays for Future“-Demonstrationen machen. In der Vergangenheit habe es im Ermessen der Schulen gelegen, „wie sie auf die Demonstrationen reagiert haben“. „Das ist auch weiterhin so“, sagte der Sprecher der Schulverwaltung, Martin Klesmann. Es seien bisher keine Sanktionen gegen Schüler bekannt, ebenso wenig Pläne, künftig anders vorzugehen.

Klesmann verwies darauf, dass Schulen, statt zu sanktio­nieren, „auch steuern“ könnten: „Schülern, die zu den Demos gehen, kann etwa die Möglichkeit gegeben werden, Leistungen durch Projektarbeit zu erbringen.“ Zudem müssten Klassenarbeiten nicht freitags geschrieben werden.

Er reagierte damit auf einen Vorstoß des Vorsitzenden der Kultusministerkonferenz, Alexander Lorz (CDU). Der hessische Kultusminister hatte ein härteres Vorgehen gegen Schüler nicht ausgeschlossen, die sich regelmäßig während der Schulzeit an den freitäglichen Demonstrationen für Klimaschutz beteiligen.

Klesmann betonte, es bestehe natürlich die Schulpflicht: „Gleichzeitig ist es aber ausdrücklich das Ziel der politischen Bildung an Berliner Schulen, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, gesellschaftliche und politische Sachverhalte nicht nur zu analysieren, sondern sie auch zu bewerten, daraus Schlüsse für ihr praktisches Handeln zu ziehen und diese auch in die Tat umzusetzen.“

Im 2017/18 in Kraft getretenen neuen Rahmenlehrplan für die Klassen eins bis zehn für Berlin und Brandenburg sei „Bildung für nachhaltige Entwicklung/Lernen in globalen Zusammenhängen“ ein verpflichtendes fachübergreifendes Thema. (epd)

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