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Pommestüten aus Nordsee-Algen

WissenschaftlerInnen der Hochschule und des Alfred-Wegener-Instituts Bremerhaven entwickeln Fast-Food-Verpackungen aus Algen. Kommendes Jahr sollen erste Tests mit einem Prototypen starten

Der Verbrauch von Verpackungen in der Gastronomie hat sich in 15 Jahren mehr als verdoppelt

Die Hochschule Bremerhaven entwickelt Verpackungen aus Algen, um Fast Food nachhaltiger zu machen. Für das Frühjahr 2020 sind laut Ramona Bosse, Lebensmitteltechnologin an der Hochschule, erste Tests mit einem Prototypen geplant.

Kunden der Schnellrestaurantkette „Nordsee“ sollen dann in einigen Filialen Speisen in der neuen Verpackung ausgehändigt bekommen und dazu befragt werden. Die Hochschule, das Alfred-Wegener-Institut (AWI) und die Fischrestaurantkette haben im März 2018 das zweijährige, aus Bundesmitteln geförderte Forschungsprojekt „Mak-Pak“ gestartet. Die ForscherInnen wollen einen Behälter aus Algen für den Außerhaus-Verzehr herstellen, der kompostier- oder essbar ist.

Zunächst testeten sie verschiedene Makroalgen auf ihre Tauglichkeit. Wichtig für die Auswahl sei gewesen, so AWI-Biologin Laurie Hofmann, dass diese in der Nordsee heimisch seien und schnell wüchsen. Für die Herstellung werden sie gewaschen, getrocknet, zerkleinert und dann in Form gebracht.

Eine Herausforderung sei, dass die Verpackung nicht aufweiche, sagte Bosse. Ein weiteres Problem seien die Mengen, die für eine industrielle Produktion gebraucht würden. Das AWI forscht, wie diese in Aquakulturen gezüchtet werden können. Der Prototyp soll im März 2020 fertig sein. Es werde aber noch Jahre dauern, bis der Behälter regulär angeboten werde.

Der Verbrauch von Verpackungen in der Gastronomie steigerte sich nach Angaben des Umweltbundesamtes bundesweit von 110 Kilotonnen im Jahr 2000 auf 256 im Jahr 2015. Auch die Restaurantkette Nordsee verzeichnet nach eigenen Angaben einen immer höheren Bedarf an Behältern. (dpa/taz)

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