Verheerender Dammbruch in Brasilien: Geld für Opferfamilien
Der Bergbaukonzern Vale einigt sich mit der Justiz auf eine Entschädigung für Hinterbliebene. Außerdem zahlt er für Umweltschäden und Wiederaufbau.
Anfang Juli hatte ein Gericht das Unternehmen für das Unglück verantwortlich gemacht und den Konzern verurteilt, für alle Schäden aufzukommen. Eine Summe wurde damals nicht genannt. Nach der jetzt geschlossenen Übereinkunft muss Vale jedem Familienmitglied eines Opfers 700.000 Reais (rund 166.000 Euro) Entschädigung zahlen. Als Familienmitglieder gelten neben Ehepartnern und Kindern auch die Eltern des Opfers.
Die Staatsanwaltschaft gab die Summe von insgesamt rund 400 Millionen Euro aus den gesperrten Konten von Vale frei. Außerdem muss der Konzern als „kollektive Wiedergutmachung“ etwa 90 Millionen Euro zahlen. Das Geld soll für die Beseitigung der Umweltschäden und zum Wiederaufbau verwendet werden.
Nach dem Bruch eines 85 Meter hohen Damms eines Rückhaltebeckens war am 25. Januar 2019 eine Minenarbeitersiedlung von Brumadinho unter den Schlammmassen begraben worden. Dabei kamen 248 Menschen ums Leben, 22 gelten noch als vermisst. Rund 13 Millionen Kubikmeter Schlamm sollen sich auch in den Fluss Paraopeba ergossen haben.
Ermittlungen gegen den TÜV-Süd
Gegen mehrere führende Vale-Mitarbeiter und zwei Mitarbeiter des TÜV Süd in Brasilien wird weiter ermittelt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, von der Instabilität des Damms gewusst zu haben. Der TÜV Süd hatte noch im September 2018 in einem Gutachten die Stabilität des Damms attestiert. Aufgrund des Gutachtens war eine Betriebsgenehmigung für die Mine erteilt worden.
Das Bergbauunternehmen Vale war bereits im November 2015 in ein Unglück in dem Ort Mariana verwickelt, der ebenfalls in Minas Gerais liegt. Damals kamen 19 Menschen ums Leben. (epd)
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