: „Es soll niemand schwänzen“
Nachhilfestunde: „Klimaschutz“ mit Bernhard Stoevesandt, Fraunhofer-Institut, und Alfred Schumm, WWF, Überseemuseum, 19 Uhr
Von Lukas Scharfenberger
taz: Frau Oberheim, „Fridays for Future“ Bremen war auch auf den Landesparteitagen der Linken und Grünen. Steht die heutige Nachhilfestunde damit in Zusammenhang?
Frederike Oberheim: Ja, auf jeden Fall! Uns geht es jetzt darum, dass die Wahlen Klimawahlen waren – auch aufgrund unserer Proteste – und das Thema jetzt eines der am höchsten priorisierten im neuen Koalitionsvertrag wird. Dieses Anliegen ist sowohl auf den Landesparteitagen als auch in der heutigen Nachhilfestunde zentral. Bei den Linken hatte ich noch einen Redebeitrag und habe alle freundlich eingeladen. Bei den Grünen saßen wir nur davor. Wir haben aber von beiden Parteien positive Rückmeldungen bekommen und die SPD will auch zu unser Nachhilfestunde kommen.
Wieso brauchen Politiker in Bremen Nachhilfe?
Es ist einfach so, dass sich keine Partei in ihren Forderungen am wissenschaftlichen Konsens über die Klimakrise orientiert. Uns ist es wichtig, dass sie wissen, wofür sie sich entscheiden. Wir wollen da Klarheit schaffen, damit sie sich am wissenschaftlichen Konsens orientieren können. „Fridays for Future“ hat den Ernst der Lage erkannt. Wir haben viele Demos gemacht, viel gelernt und denken daher, dass wir in der Position sind, denen das zu erklären.
Wie wird die Nachhilfe heute ablaufen?
Wir machen eine Nachhilfestunde, die alle Politiker*innen als Pflichtveranstaltung besuchen müssen. Es soll niemand schwänzen. Das ist natürlich nur ein Bild aus der Schule, welches wir hier verwenden. Die Teilnahme muss ja freiwillig sein und der Informationsaustausch soll auf Augenhöhe stattfinden. Wir haben dabei alles organisiert und werden auch unsere Reden halten.
Also treten Sie als Lehrkräfte auf?
Die ganzen Informationen über die Klimakrise werden Wissenschaftler vermitteln. So sollen sich die Politiker*innen über Klimapolitik informieren und über die Risiken der Klimakrise nachdenken, um das dann in die Verhandlungen in den nächsten Wochen zu tragen.
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