Mehr Platz für die Wirtschaft

Stadtentwicklungsplan: Senat plant zusätzlich 40 Hektar pro Jahr

Der Senat will die knapper werdenden Gewerbeflächen in Berlin besser ausnutzen. „Die Flächeneffizienz zu steigern, ist eine ganz wichtige Sache: Gewerbe auch stapeln“, sagte Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) am Dienstag bei der Vorstellung eines „Stadtentwicklungsplans Wirtschaft 2030“. Der Plan sieht vor, in der Stadt jährlich 40 Hektar zusätzlich für Unternehmen bereitzustellen. Zum Vergleich: Der Zoo umfasst etwa 33 Hektar.

„Die Wirtschaft braucht noch Platz in Berlin“, sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne). Flächen seien zum „Flaschenhals“ geworden. Mitunter treibe der Wohnungsbau das Gewerbe in die Enge. Der Senat wolle eigene Grundstücke für Unternehmen bereitstellen, aber auch Flächen kaufen. Dafür gibt es einen Fonds von 50 Millionen Euro.

Zwölf Jahre nach dem Verkauf der GSG (Gewerbesiedlungs-Gesellschaft) will das Land auch wieder Gewerbehöfe schaffen. Es gehe um ein bis zwei Modellprojekte, sagte Pop. Sie sollen kleine Unternehmer vor steigenden Mieten schützen. Profitieren könnten auch Kultur- und Kunstproduktionsbetriebe. Ein möglicher Standort liege an der Herzbergstraße in Lichtenberg, ein anderer in Pankow.

Derzeit gibt es gut 5.000 Hektar gewerbliche Flächen in Berlin, was etwa der Größe des Bezirks Lichtenberg entspricht. Der Senat sieht ein Potential von weiteren 1.030 Hektar, etwa auf alten Bahngeländen und Grundstücken des Bundes. Verglichen mit 2011 sei diese Reserve aber um 16 Prozent geschrumpft. Außerdem sei nur knapp ein Drittel dieser Fläche sofort verfügbar, nicht einmal die Hälfte gehöre dem Land. Größere Flächen für Gewerbe böten nach dem Plan neben dem heutigen Flughafen Tegel Gebiete in Buchholz-Nord, Marzahn und Bohnsdorf. (dpa)