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Schnelles Laden

Wer sofort Strom tanken will, muss künftig mehr zahlen

Fast 14.000 Ladestationen für Elektroautos gibt es inzwischen in Deutschland, die Zahl hat sich binnen einem Jahr verdoppelt. In den Nachbarländern sei das Ladenetz mitunter sogar noch besser als in Deutschland, heißt es beim Bundesverband eMobilität (BEM): Norwegen, Schweiz, Österreich und die Niederlande seien weiter, Spanien und Italien lägen zurück.

Verglichen mit der klassischen Tankstelle dauert der Ladevorgang beim E-Fahrzeug erheblich länger. An der heimischen Steckdose bei einer Ladeleistung von 4 Kilowatt braucht man bei 60 Kilowattstunden Batteriekapazität 15 Stunden. Ladestationen mit 10 Kilowatt schaffen es entsprechend in 6 Stunden, Schnellladestationen mit 50 Kilowatt in gut einer Stunde. Die leistungsstärkste Station in Deutschland kann 350 Kilowatt liefern – damit ist der Akku rechnerisch in 10 Minuten voll.

Der Strom ist an Schnellladestationen allerdings oft teurer. Der Energieversorger EnBW zum Beispiel führte im März Standardpreise ein, die an Normalladestationen bei 39 Cent je Kilowattstunde liegen, an Schnellladestationen bei 49 Cent.

Um die Ladestationen optimal in das gesamte Stromsystem einzubinden, wird man die Strompreise künftig zeitvariabel gestalten müssen. Wer unbedingt sofort tanken will, wird dann mehr bezahlen müssen als derjenige, der es einem intelligenten System überlässt, die günstigste Ladezeit zu wählen. Denn Strom ist längst ein Gut mit variablem Wert geworden – der Preistakt, den heute der Spotmarkt der Strombörse vorgibt, dürfte eines Tages auch die Stromtankstellen erreichen. Bernward Janzing

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