Die Wahrheit: Wetter wüst
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Die Leserschaft darf sich an einem Poem über Kapriolen einer wechselhaften Jahreszeit erfreuen.
Wetter! Rück dem Mensch zu Leibe,
wenn er draußen wehrlos ist.
Sollst es wüst und sprunghaft treiben,
dass er Demut nie vergisst.
Lass die Ampeln hilflos baumeln,
mach die Regenschirme krumm.
Lass den Mensch im Sturmwind taumeln,
schmeiß ihm seine Karre um.
Hau ihm Weißes um die Ohren,
tödlich dichten Flockentanz.
Zeig ihm, was er ist: verloren.
Knick ihm seine Arroganz.
Widersetz dich den Prognosen,
halt die Feuerwehr auf Trab.
Lass die Urgewalten tosen,
deck die Häuserdächer ab.
Lass die Blitze Zacken schreiben,
Donner bellen, wie ein Schuss!
Aber lass mich trocken bleiben,
weil ich jetzt zum Aldi muss.
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