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Retter im Wettlauf gegen die Zeit

In Mosambik und in Simbabwe wird weiter fieberhaft nach den Überlebenden des Wirbelsturms gesucht

Aus Maputo Arimando Domingos und aus Chimanimani Danai Mwarumba

Hilfswerke und staatliche Behörden in Mosambik arbeiten verzweifelt daran, Opfer der durch Wirbelsturm „Idai“ verursachten Überschwemmungen von Hausdächern und Bäumen zu retten – aber das Überleben Tausender Menschen steht noch immer auf der Kippe, da die Wetterbedingungen schlecht sind und die Infrastruktur nicht ausreicht.

Die Stadt Buzi mit 200.000 Einwohnern ist allem Anschein nach noch schlimmer verwüstet als die zu 90 Prozent zerstörte Halbmillionenstadt Beira. Am Dienstag hatte es aufgrund erster Erkundungen aus der Luft geheißen, die Stadt werde innerhalb von 24 Stunden komplett überflutet sein. Bis Mittwoch stand etwa die Hälfte von Buzi unter Wasser, überschwemmt vom gleichnamigen Fluss. Die Straßen sind unpassierbar.

Südafrikas Luftwaffe und Indiens Marine unterstützen Mosambiks Regierung in den Bemühungen, Menschen aus  Buzi nach Beira zu evakuieren. Aber „die ganze Stadt ist überschwemmt, man kann fast nirgends landen“, sagte ein Beteiligter.

„Die Schäden sind sehr ernst“, sagt Kathaina Schnoering, Mosambikdirektorin der UN-Organisation für Migration (IOM). „Es ist sehr schwer, sich einen klaren Überblick zu verschaffen. Die Kommunikation ist problematisch, denn es gibt in Beira keinen Strom. Es gibt keinen Landzugang zu den betroffenen Gebieten, da der Buzi-Fluss die Straße weggespült hat.“

In Beira selbst arbeiten die Helfer rund um die Uhr, um erste Lebensmittelhilfe an die vielen Tausend obdachlos gewordenen Einwohner zu liefern. Mais, Reis, Speiseöl und Bohnen sind an mehrere Hundert Familien verteilt worden. Die Menschen in improvisierten Notlagern brauchen außerdem sauberes Trinkwasser, Koch­utensilien, Kerzen und Hygiene­material. Es müssen auch Zelte für Familien bereitgestellt werden, deren Häuser vollständig zerstört worden sind.

„Es ist gut, dass wir etwas zu essen bekommen, aber unsere Lage bleibt schrecklich“, sagt Anglaia Songane, die mit zwei Kindern in einem improvisierten Lager sitzt. „Meine Familie hat alles verloren, sogar Kleidung.“ Die Verzweiflung auf den Gesichtern der Lagerbewohner ist offensichtlich; vielen Kindern und Alten geht es schlecht. Das Zentralkrankenhaus ist nur noch zum Teil funktionsfähig.

Offiziell bestätigt waren bis Donnerstagmittag 217 Tote in Mosambik und 139 in Simbabwe, aber die Zahlen dürften noch stark steigen, wenn alle Katastrophenregionen zugänglich sind. Mosambiks Präsident Filipe Nyusi hatte bereits am Montag von über 1.000 Toten gesprochen. Seit Mittwoch herrscht landesweit eine dreitägige Staatstrauer.

In Simbabwe geht die Suche nach gestrandeten Zivilisten ebenfalls weiter, und mindestens 20.000 Menschen warten dringend auf Hilfe. Die Ngangu-Klinik im Ort Chimanimani im Osten des Landes ist überfüllt. Die Armee rettet immer mehr Menschen und bringt sie dort hin. „Das Gute ist, dass die Pegel jetzt sinken, und wenn wir die Straßen räumen, können wir uns ein klares Lagebild verschaffen“, sagt Generalmajor Joe Muzvidziwa von der 3. Infanteriebrigade. „Wir brauchen aber mehr Pflegepersonal. Die in Ngangu sind überfordert.“

Präsident Emmerson Mnangagwa, Vizepräsident Constantino Chiwenga, Verteidigungsminister Oppah Muchinguri-Kashiri und andere Minister halten sich im Katastrophengebiet auf.

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