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Bald Ende der BStU-Behörde

Stasi-Akten werden in das Bundesarchiv überführt – und sollen „eigenständig sichtbar“ bleiben

Knapp 30 Jahre nach dem Mauerfall zeichnet sich das Ende der Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU) ab. Für die Millionen geretteter Stasi-Akten, Filme, Fotos und Tonaufzeichnungen soll künftig das Bundesarchiv verantwortlich sein. „Das Recht auf den Zugang zu den Akten bleibt unverändert“, sagte der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, am Mittwoch in Berlin. Er stellte gemeinsam mit dem Chef des Bundesarchivs, Michael Hollmann, das Konzept zur Zukunft der Stasi-Unterlagen vor. Darüber muss nun der Bundestag entscheiden. Das Archiv gilt als Kernstück der Behörde.

Behördenchef Jahn sagte: „Den Bundesbeauftragten wird es so nicht mehr geben.“ Mit der Überführung der Akten in das Bundesarchiv sollten Kompetenzen, Technik und Ressourcen gebündelt werden, um die jahrzehntealten Papiere dauerhaft zu sichern und den Diskurs über die gesamtdeutsche Geschichte weiterzuführen. Das Archiv mit den Stasi-Papieren werde unter dem Dach des Bundesarchivs eigenständig sichtbar sein, betonte auch Hollmann.

In Berlin soll laut dem Konzept in der früheren Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg eine Einrichtung mit Werkstätten zur Restaurierung und Digitalisierung der Akten entstehen. Dort sollen künftig auch die überlieferten Unterlagen von DDR-Behörden und der Stiftung Parteien und Massenorganisationen deponiert werden, die das Bundesarchiv bislang an anderen Standorten bündelte.

In den ostdeutschen Bundesländern soll es je einen Archivstandort geben, an dem die Akten aufbewahrt werden können. Dafür seien Neubauten notwendig. Hollmann sprach von mindestens 10 bis 20 Millionen Euro Finanzbedarf. (dpa)

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