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Ohne Gewalt geht in Nigeria kein Wahlkampf

Trotz einer Reihe von Zwischenfällen ziehen Beobachter kurz vor dem Wahltag eine positive Bilanz

Aus Abuja Katrin Gänsler

Kurz vor den Wahlen am kommenden Samstag gibt es im nigerianischen Wahlkampf doch noch Tote. Am Donnerstagmorgen bestätigte die Wahlkommission (Inec), dass drei Personen starben, als mutmaßliche Boko-Haram-Kämpfer im nordöstlichen Bundesstaat Borno den Wahlkampfkonvoi von Gouverneur Kashim Shettima angriffen. Erste Meldungen hatten von über 40 Toten gesprochen. Der Konvoi geriet am Dienstag 73 Kilometer vor der Provinzhauptstadt Maiduguri in einen Hinterhalt.

Zu Toten ist es nicht nur im islamistischen Kriegsgebiet im Norden gekommen, sondern auch im unruhigen Ölgebiet im Süden. In der Ölstadt Port Harcourt hielt Präsident Muhammadu Buhari am Dienstag eine seiner Mega-Wahlkampfveranstaltungen ab. Ein Krankenhaussprecher bestätigte, dass dabei im Adokiye-Amiesimaka-Stadion zwölf Frauen und drei Männer zu Tode getrampelt wurden.

Wer Wahlkampfveranstaltungen in Nigeria erlebt hat, den wundert das kaum. Junge Männer werden in Bussen zu großen Stadien und Plätzen gekarrt, Sicherheitskräfte können wenig tun, wenn die Masse die Tribüne stürmt.

In den Staaten Anambra und Plateau brannten Büros, in denen Wahlunterlagen gelagert werden. In Nigerias Hauptstadt Abuja zieht Bischof Matthew Hassan Kukah, einer der wichtigsten Kirchenführer des Landes, dennoch ein positives Fazit. „Der Wahlkampf ist einigermaßen friedlich verlaufen“, sagt Kukah, Mitglied des Nationalen Friedenskomitees.

Das Komitee hat eine Vereinbarung aller Parteien für einen gewaltfreien Wahlkampf ausgearbeitet, die am 11. Dezember unterzeichnet wurde. Eine zweite Vereinbarung vom vergangenen Mittwoch soll dafür sorgen, dass der Verlierer das Ergebnis akzeptiert und seine Anhänger nicht zu Gewalt aufruft.

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