: 50 Millionen Euro Ökoschäden
Nach dem Moorbrand auf ihrem Testgelände im Emsland verspricht die Bundeswehr Renaturierung
Der Moorbrand auf einem Bundeswehrtestgelände im Emsland im vergangenen September hat nach Expertenschätzung einen Natur- und Klimaschaden in Höhe von mindestens 50 Millionen Euro verursacht. Das sagte der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) am Donnerstag bei einem runden Tisch zum Moorbrand in Hannover. Eingeladen waren Vertreter des Bundesverteidigungsministeriums, des Landkreises Emsland und anderer Fachbehörden.
Der Moorbrand habe in der „Tinner Dose“ erhebliche Schäden angerichtet, sagte Lies. Die „Tinner Dose“ ist eines der größten Moorgebiete Niedersachsens mit einem bedeutenden Natur- und Vogelschutzgebiet. „Ich erwarte jetzt von der Bundeswehr, dass diese Schäden an der Natur und am Klima zügig und wirksam ausgeglichen werden“, sagte der Minister. Erhebliche Mengen des Klimagases Kohlendioxid seien freigesetzt worden. Das Moor müsse bestmöglich wiederhergestellt werden, sodass sich die Lebensräume für Tiere und Pflanzen wieder regenerieren können. Die Bundeswehr müsse dafür Gelder in den Natur-, Arten- und Moorschutz stecken.
Derzeit ermittelt das Bundesverteidigungsministerium die Auswirkungen des Brandes auf die Natur und bereitet zum Beispiel die Renaturierung bestimmter Bereiche vor. Ein über zehn Jahre angelegtes Monitoring soll die Lebensraumtypen, Biotope und Artenvorkommen beobachten. Die Menge des beim Brand freigesetzten Treibhausgases solle vom Thünen-Institut aufgrund von Daten der Bundeswehr über Fläche, Dauer und Tiefe des Brandes ermittelt werden, hieß es.
Der runde Tisch habe sich einvernehmlich auf die Renaturierungsmaßnahmen geeinigt, sagte der Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Gerd Hoofe. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im niedersächsischen Landtag, Anja Piel, kritisierte Lies, da weder Umwelt- noch Naturschutzverbände zum runden Tisch eingeladen waren.
Am 3. September wurde bei einem Waffentest auf der Wehrtechnischen Dienststelle 91 bei Meppen das Moor entzündet. Der Brand wurde erst am 10. Oktober gelöscht. Zwischenzeitlich hatte der Landkreis Katastrophenalarm ausgelöst. (dpa)
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