Kommentar Benno Schirrmeister über AfD und Presse: Angst vor Kompetenz
Nein, überrascht hat es die Bremer taz-Redaktion nicht, dass die AfD sie nicht nur, wie sämtliche unabhängige Medien, von ihrem Listenparteitag ausgesperrt hat, sondern auch von der Pressekonferenz (PK), bei der sie die übrigen Redaktionen mit Verlautbarungen beglückt hat. Ihre Strategie, die Presse einzuspannen, wenn der Parteiführer sich ein blaues Auge holt und als Opfer vermarktet werden soll, sie aber maximal als Bittstellerin zuzulassen, wenn es um Projekte geht, und im Übrigen als Feindin zu behandeln, ist nicht neu. Selbstverständlich hatte die taz bremen auch dafür gesorgt, diese denkbare Aussperrung zu umgehen und an Informationen aus erster Hand von dieser PK zu kommen.
Dass der besondere Hass dieser an Hass besonders reichen Partei der taz gilt, ist dagegen beruhigend: Denn ja, auch in der Redaktion gibt es Zweifel, ob sie der Berichterstattung über die AfD zu viel Raum gibt. Deren Versuch, sie zu unterbinden spricht indes dafür, dass sich die Partei zu verstanden fühlt: In der taz läuft sie Gefahr, dass Podiumsgäste oder Listenpersonal und Sichtweise auf Vorgänge nicht hingenommen werden. Hier besteht das Risiko kompetenter und sachgerechter Einordnung. Damit kann die AfD nicht leben.
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