die drei fragezeichen: „Sie schmecken auch im Januar“
Britta Schautz ist Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale
1 taz am wochenende: Etwa 96 Millionen Weihnachtsmänner aus Schokolade hat der Handel laut Verband der deutschen Süßwarenindustrie in der Weihnachtszeit angeboten. Was wird aus denen, die nicht verkauft wurden?
Britta Schautz: Die stehen mindestens den gesamten Januar über noch reduziert in den Läden. Je nachdem, wie lange die Schoko-Weihnachtsmänner noch in den Regalen liegen, gibt es Rabatte von 50 Prozent oder mehr. Da darf man als Verbraucher gerne zugreifen – sie schmecken ja auch nach Weihnachten noch gut.
2 Wie viele Weihnachtsmänner verharren denn noch in den Regalen?
Das dürften nicht allzu viele sein, denn Hersteller und Händler kalkulieren in der Regel sehr gut. Sie wissen in etwa, wie viel sie im Vorjahr verkauft haben, und orientieren sich daran. Ihr Ziel ist es ja, möglichst keine Verluste zu machen – was aber natürlich passiert, wenn sie Waren reduzieren müssen.
3 Was ist dran an dem Mythos, dass übrige Weihnachtsmänner eingeschmolzen oder als Osterhasen umverpackt werden?
Allein die Hygienevorgaben für Lebensmittelhersteller dürften das unmöglich machen. Was einmal aus der Fabrik rausgegangen ist, darf nicht wieder in die Produktionsschiene. Wenn der Weihnachtsmann schon im Laden war, könnten Krankheitserreger drangekommen sein. Die Hersteller können das gar nicht kontrollieren. Und Weihnachtsmänner zu Osterhasen umzuverpacken bedeutet auch einen zu großen Aufwand – wirtschaftlich lohnt sich das nicht.
Interview: Jana Lapper
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