Flughäfen in Baden-Württemberg: Verstärkte Polizeipräsenz

An mehreren Flughäfen im Südwesten Deutschlands hat die Polizei die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Grund ist ein mutmaßlicher Ausspähversuch.

Die Körper von zwei Polizisten. Einer von ihnen hält ein Gewehr

Schwer bewaffnet und stärker präsent: die Polizei am Stuttgarter Flughafen Foto: dpa

STUTTGART dpa/afp/taz | Nach mutmaßlichen Ausspähversuchen bleiben die Sicherheitsvorkehrungen der Polizei an den Flughäfen in Baden-Württemberg verschärft. Wie ein Sprecher der Bundespolizei am Freitagmorgen mitteilte, sind am Stuttgarter Airport weiterhin Polizisten mit Maschinenpistolen und Schutzwesten unterwegs. Auch an den Flughäfen Friedrichshafen, Mannheim und Karlsruhe/Baden-Baden bleiben die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Es kam außerdem zu ersten Durchsuchungen.

Im Zusammenhang mit einem möglicherweise geplanten Anschlag auf einen Flughafen im Südwesten Deutschlands sucht die Polizei nach vier Menschen, wie Sicherheitskreise der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag bestätigt hatten. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) berichtet. Mindestens einer der Verdächtigen gehört nach dpa-Informationen zum radikalislamischen Milieu. Zwei der Gesuchten seien Vater und Sohn und stammten aus Nordrhein-Westfalen, hieß es. Sie seien bereits vergangene Woche der französischen Polizei aufgefallen, als sie am Pariser Flughafen Charles de Gaulle Fotos gemacht hätten.

Der baden-württembergische Innenminister, Thomas Strobl (CDU), sagte dem SWR: „Wir werden die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen so lange aufrechterhalten, wie das notwendig ist, im Zweifel über das Weihnachtsfest hinweg.“ Anzeichen für eine konkrete Gefährdungslage gebe es nicht. Jedoch aber Hinweise, die Sicherheitsbehörden dahingehend auswerteten.

Am Freitag ist es zu Durchsuchungen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gekommen. Es würden zwei Objekte in Nordrhein-Westfalen und eines in Baden-Württemberg durchsucht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Es werde gegen vier Beschuldigte ermittelt, Festnahmen habe es zunächst nicht gegeben.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft wollte zunächst keine Angaben dazu machen, wo genau die Durchsuchungen stattfanden. Auch zu den vier Beschuldigten äußerte er sich nicht konkret. Er gab lediglich an, dass gegen sie wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt werde. Die Behörden wollen im Laufe des Tages weitere Informationen zu den Ermittlungen veröffentlichen.

Nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gibt es keine Erkenntnisse über Ausspähungen auch an anderen deutschen Flughäfen. „Die Aufmerksamkeit ist sicher an allen Flughäfen jetzt erhöht“, sagte Seehofer im Münchner Presseclub. „Wir haben jetzt keine darüber hinausgehenden Erkenntnisse bei anderen Flughäfen, so wie wir sie in Stuttgart und anderen Flughäfen in Teilen Frankreichs haben.“

Die verschärften Sicherheitsmaßnahmen treffen den Stuttgarter Airport zur Hauptreisezeit vor dem Weihnachtsfest. Für den heutigen Freitag werden bis zu 35.000 Reisende am Flughafen erwartet, wie eine Sprecherin am Donnerstag mitgeteilt hatte. Das sind rund 10.000 Fluggäste mehr als an anderen Tagen.

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