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Große Aktion in sechs BankgebäudenGroßrazzia bei der Deutschen Bank

Es gibt offenbar einen Geldwäscheskandal beim größten deutschen Geldinstitut. 170 Beamte durchsuchten die Zentrale der Deutschen Bank.

Die Deutsche Bank erklärte, sie werde mit den Behörden „voll umfassend kooperieren“ Foto: dpa

Ein Großaufgebot der Polizei hat die Zentrale des größten deutschen Geldhauses durchsucht. Der Verdacht: Mitarbeiter der Deutschen Bank halfen Kunden dabei, Gelder aus Straftaten weißzuwaschen. Ziel der groß angelegten Aktion am Donnerstag waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt sechs Gebäude in Frankfurt, Eschborn und Groß-Umstadt.

Beteiligt waren 170 Beamte des Bundeskriminalamtes und der Steuerfahndung. Die Ermittler stellten zahlreiche Geschäftsunterlagen sicher. Die Deutsche Bank erklärte, sie werde mit den Behörden „voll umfassend kooperieren“.

In den vergangenen Jahren fanden bereits wiederholt Razzien in der Bank statt. Erst im September entsandte die Finanzaufsichtsbehörde Bafin einen Aufpasser dauerhaft in die Konzernzentrale – ein bis dahin in Deutschland einmaliger Vorgang.

Zuletzt war die nach Auffassung des internationalen Finanzstabilitätsrates FSB „systemrelevante“ Bank im Zusammenhang mit dem Geldwäscheskandal bei der Danske Bank genannt worden. Die Deutsche Bank soll für die estnische Filiale der dänischen Großbank 150 Milliarden US-Dollar entgegengenommen haben, die vermutlich für russische Kriminelle gewaschen worden waren.

Misstrauen der Deutschen Bank erregt

Die Deutsche Bank bestritt eine Mitschuld. Als „Korrespondenzbank“ habe man nicht die Pflicht, die Kunden zu kennen. Dafür sei die Danske Bank zuständig, sagte Vizevorstandschef Karl von Rohr. Auch im jüngsten Geldwäschefall könnte sich die Bank lediglich als Handlanger Dritter sehen.

„Ganz konkret wird heute international über ein dicht gewebtes Netz von Korrespondenzbanken bezahlt“, erklärt der Finanzmarktexperte der TU Chemnitz Friedrich Thießen. Da nicht alle Banken auf der Welt miteinander in Kontoverbindung stünden, müssten halt dritte und vierte Banken eingeschaltet werden. Professor Thießen: „Es lässt sich praktisch immer eine Kette von Banken finden, die miteinander Kontoverbindungen haben.“

Das erleichtert die Verschleierung von Geldwäsche – und entlastet dennoch die Korrespondenzbanken nicht vollständig. So hatten die häufigen, millionenschweren Überweisungen aus dem kleinen Estland das Misstrauen der Deutschen Bank erregt. 2015 habe man deshalb, so Vorstand Rohr, die Beziehungen zu der estnischen Filiale der Dänen gekappt.

Im jüngsten Fall richten sich die Ermittlungen konkret gegen zwei 50 und 46 Jahre alte Mitarbeiter sowie „andere bislang nicht identifizierte Verantwortliche“. Den Beschuldigten wirft die Staatsanwaltschaft vor, pflichtwidrig keine Verdachtsanzeigen erstattet zu haben, obwohl von Anfang an ausreichende Anhaltspunkte für Geldwäsche vorgelegen hätten.

Verdacht durch Panama Papers ausgelöst

Bankmitarbeiter sind per Gesetz verpflichtet, schon beim Verdacht, es mit Geldern aus kriminellen Geschäften oder Terrorismusfinanzierung zu tun zu haben, dies unverzüglich zu melden. Über eine zur Deutschen Bank gehörenden Zweckgesellschaft auf den Britischen Jungferninseln sollen allein im Jahr 2016 mehr als 900 Kunden mit einem Geschäftsvolumen von über 300 Millionen Euro betreut worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt noch, im Fokus der Fahnder steht der Zeitraum von 2013 bis 2018.

Der jüngste Verdacht ergab sich nach einer Auswertung der Daten der sogenannten ­Panama Papers durch das Bundeskriminalamt (BKA). Dabei handelt es sich um Unterlagen, die ein internationales Recherchenetzwerk aufgedeckt hatte. ­Darin wurde enthüllt, wie Politiker und Manager, Sportfunktionäre und Kriminelle Briefkastenfirmen in Panama nutzen, um die Finanzbehörden zu umgehen.

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8 Kommentare

 / 
  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Zum Ende des zweiten Weltkrieges beschlossen die alliierten Siegermächte, die Deutsche Bank, die Dresdner Bank und die Commerzbank zu liquidieren. Der Grund: Finanzierung des Krieges, Geldwäsche bei Enteignung vorrangig jüdischen Eigentums, Fluchtunterstützung der sogenannten „Rattenlinie“ von hochrangigen NS-Kadern ins Ausland, etc. Leider wurde diese Entscheidung wieder zurück gedreht, weil zur Umsetzung des Marshal-Plans Geldinstitute notwendig waren. Zu schade. Denn der Reichtum der drei ausgewählten Großbanken entstand so wie heute auch aus teil- und illegalen Geschäften und nicht aus dem „klein-klein“-Geschäft.

  • Wer glaubt das die Deutsche Bank sämtliche ''Leichen'' aus ihrem Keller offiziell beerdigt hat, hat warscheinlich recht .... Nun sind Besenkammern, Dachböden und leere Aktenschränke dran....

  • Da sieht man mal wie schlecht das Image inzwischen ist.

    Während der Joe den Laden noch geleitet hat, hätte man freundlich gefragt ob man die Daten bekommen könnte, jetzt holt man sie sich medienwirksam.

    Hat sich mächtig viel getan, früher hat z.B. die Landesregierung noch ihre schützende Hand über die Banken in Ffm gehalten, alles rum.

    de.m.wikipedia.org...euerfahnder-Affäre

    Da sieht man, wie man mit ständiger Scheiß-PR das eigen Geschäftsmodell kaputt macht.

    • @Sven Günther:

      Ja wie*¿* der Jo -;((



      & zisch - mailtütenfrisch -



      Kein Scherz - im Merz - ;(

      “Ackermann?



      Ja, wäre er man.



      Ackermann.







      Da schafft der Mensch noch Werte,



      aber der Verkehrte



      Schleimt sich fein



      ins Kanzleramt rein







      Doch Angie is ja vor nix fies.



      Was dieses Foto just bewies:







      Kröten schluckt die gute Frau



      und kaut sie durch. Genau.“

      unterm——Fotto—-



      “Angela Merkel will auf CDU-Vorsitz verzichten -



      Merz kandidiert“

      So geht das

      ps Paranoia*¿* - Brüder&Schwestern Das? - Das war gestern.

      Nö. Störung - 2.0 - 4.0 - Bipolare



      Sag ich mal - die nächste Schicht.



      & Däh!



      Ha no. Kein Lithium in Sicht.



      No light at hand aus diesem Jammertal.



      Yes. The only way out is through.



      Natalje. Nu komms du.

      Liggers. Du&wir - ham die Wahl.



      Wollnichwoll. Normal.

      ——Kuddl Schnööf —



      www.deutschlandfun...:article_id=310093



      & Däh!



      commons.wikimedia....hmidt,_Steffen.jpg

      Liggers & hück*?¡*



      Georg Schramm: Zur Lage der Welt



      medico international



      www.youtube.com/watch?v=gS8bb__1jdU

      &



      Ende des Vorstehenden

      • @Lowandorder:

        Banken hatten nunmal eine unglaubliche Anziehungskraft auf die Politik vor der Finanzkrise.

        Zu Merz, Banken und Vermögensverwaltern sind verschiedene Marktteilnehmer und Blackrock ist ein ziemlich neutraler und angenehmer Teilnehmer.

        Aber im Falle der DB wird das der Markt schon erledigen wenn die Politik nicht eingreift.

        Keine Zukunftsvision, kein Geschäftsmodell, die eigenen Mitarbeiter total demotiviert, am Markt total unglaubwürdig, praktisch jedes Versprechen des Vorstandes stellt sich nach ein paar Monaten als Lüge heraus.

        Kim Hammonds nannte die DB das das dysfunktionalste Unternehmenfür das sie je gearbeitet habe und die war zu dem Zeitpunkt Vorstand für die IT.

        www.faz.net/aktuel...itik-15549522.html

        Ein ehemaliger Bankräuber kommt in eine Filiale der Deutschen Bank, sagt der Schaltermitarbeiter, lange nicht mehr gesehen. Sagt der Mann, warum auch, ihr habt schon lange keinen Gewinn mehr gemacht.

        • @Sven Günther:

          What makes him tick*¿*

          Dazu mal die Dysfunktionalität seines familiären Coming-from&out via wiki et al. auf der Zunge zergehen lassen.



          (anderwo hab ich schonn a weng zart abgedeutet - “innerlich dagegener Opa - “nur sein Pferd war in der SA“ - (c).at - starb erst 67 - da war uns klein Fritzchen 12. Newahr.)



          &



          Banken et al. Grüßaugust Dooropener -



          Get it*¿* Fein.



          Klar machen die & unser ausgewiesener Angeber von Kindesbeinen&Beruf besonders - ein auf schwer bedeutend & dicke Hose.



          (Die strohdumme Schichteinschätzung



          paßt mühelos dazu!;) Aber Hallo.



          Neu ist das alles nicht. Nö. Normal.



          Beispiel*¿*. Gern!



          Als Richie Weizsäcker zu seiner Zeit bei Boehringer - schwer auf “hab da manches bewegt!“ usw usf machte.



          Lachte uns Ol - als Großhändler jahrzehntelang deren Geschäftspartner



          Sich schlapp! “Jung - wat Lüchenkram.



          Glaubst du - daß sich solche ausgebufften Konzerner - sich von so einem wirtschaftlich komplett unerfahrenen Grüßaugust - was anderes war der da doch nie - sich in ihre Geschäfte Produktionen etc reinreden ließen? Nich die Bohne!“



          (…op jot kölsch - ‘ne ahl Schwaatlapp!;)(

          unterm——nochens —



          Als ich den ersten Juristen - Vater meines Banknachbarn - von dem ich immer Griechisch abschrieb - Justiziar bei Possehl (Stahl etc) - fragte - was er denn da so mache?



          ”Naja - ich helf bei den Verträgen usw -



          (Pause) “Um ehrlich zu sein. Holen die mich meistens erst dazu. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist!“

          So geht das.



          &



          Merz - hat halt insoweit. Mit Verlaub.



          Null-Ahnung. • Get it*?* Fein.

          &



          Schon bei Schröder - sagte mir bei einer Frist für (bisher nicht geprüfte) Altarzneimittel ein “U-Boot“ - als sie zu aller Verblüffung dreifachlang (=Money) ausfiel - “…wer da auf wessen Schoß gesessen hat - Schröder bei Merck - oder umgekehrt! Who knows?“

          Soweit mal

          kurz - Alles andere wäre naiv.



          EndeGelände •

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Die Deutsche Bank wäscht weisser als weiss und ihre Hände in Unschuld. Wenn man Banken, die schmutzige Geschäfte machen mit sofortiger und entschädigungsloser Verstaatlichung drohen würde, würden die ihre Kunden doch genauer überprüfen.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Ja - klar.

      “Das ist das einzige Land, wo diejenigen, die erfolgreich sind und Werte schaffen, deswegen vor Gericht stehen."

      Hoffen wir also das Beste.