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Windige Berechnungen

Windkraftkritikern und das Energieministerium streiten sich über Windmühlenlärm in Schleswig-Holstein

Von Sven-Michael Veit

Der Verein Gegenwind hat das schleswig-holsteinische Energieministerium wegen zu hoher Lärmbelästigung durch Windanlagen kritisiert. Die Richtwerte würden nur eingehalten, weil pauschal drei Dezibel abgezogen würden, sagte die Vereinsvorsitzende Susanne Kirchhof am Donnerstag in Kiel. Das bedeute eine Halbierung der Schallintensität. Dieser pauschale Abschlag müsse gestrichen werden, forderte Kirchhof. Zudem habe das Ministerium des langjährigen grünen Ministers Robert Habeck sich mit selbst definierten Grenzwerten über Schutzvorschriften und fachliche Empfehlungen hinweggesetzt. „Taschenspielertricks, um die Windkraftbranche Schleswig-Holsteins zu päppeln“, vermutet Gegenwind.

Der Lärm sei das größte Konfliktfeld beim Betrieb von Windanlagen, sagte Kirchhof. Nach ihren Angaben wollen mehrere Vereinsmitglieder sich juristisch gegen die Lärmbelastung und den Umgang des Ministeriums damit wehren. Andere scheuten wegen der hohen Kosten davor zurück.

Der Verein ist auch der Ansicht, die angestrebte Windkraftleistung von zehn Gigawatt im Jahr 2025 könne auf weniger Fläche als geplant erreicht werden. Statt der vorgesehenen zwei Prozent der Landesfläche würden auch 1,3 bis 1,4 Prozent ausreichen oder bei einem entsprechenden Ausbau der Offshore-Anlagen noch weniger.

Der kritisierte Abschlag sei gesetzlich vorgeschrieben, erklärte das Ministerium. Dadurch sollten Windgeräusche und meteorologische Schwankungen der Schallausbreitung berücksichtigt werden.

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