Leichte Sprache: Die Pille für den Mann

Die Pille ist ein beliebtes Verhütungs-Mittel. Aber für Frauen hat sie viele Neben-Wirkungen. Wo bleibt die Pille für den Mann?

Eine Verpackung mit Pillen, auf denen Spermien durchgestrichen sind

Wann gibt es die Pille für den Mann? Foto: Okapia, Montage: taz

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Eine Frau und ein Mann haben Sex.

Sie wollen dabei aber keine Kinder zeugen.

Wie verhindern sie eine Schwangerschaft?

Sie können Verhütungs-Mittel benutzen.

Es gibt viele verschiedene Verhütungs-Mittel.

Es gibt zum Beispiel Kondome, Spritzen,

Pflaster und noch vieles mehr.

Auch die Anti-Baby-Pille schützt vor Schwangerschaften.

Diese Pille gibt es seit über 50 Jahren.

Sie ist ein Medikament.

Ein Arzt schreibt ein Rezept für die Pille.

Frauen kaufen die Pille mit dem Rezept in der Apotheke.

Wie nehmen Frauen die Pille ein?

Frauen nehmen die Pille einmal am Tag.

Sie nehmen die Pille 21 Tage lang.

Danach machen sie für 7 Tage eine Pause.

In dieser Zeit bekommt die Frau ihre Periode.

Was bewirkt die Pille im weiblichen Körper?

Durch die Pille kommen Hormone in den Körper.

Diese Hormone verhindern den Ei-Sprung.

Das bedeutet: Es gibt keine Ei-Zelle,

die beim Sex befruchtet werden kann.

Die Frau kann also nicht schwanger werden.

Die Pille hat auch Nachteile

Die Pille ist ein beliebtes und sicheres Verhütungs-Mittel.

Aber nicht alles ist gut an der Pille.

Denn es gibt die Pille nur für Frauen, nicht für Männer.

Das bedeutet:

Viele Frauen müssen sich allein um die Verhütung kümmern.

Sie tragen dabei sehr viel Verantwortung.

Sie müssen viel Geld für die Pille bezahlen.

Sie müssen die Pille regelmäßig schlucken.

Und sie müssen mit den Neben-Wirkungen umgehen.

Zu den Neben-Wirkungen gehören zum Beispiel:

• Übelkeit

• Kopf-Schmerzen

• Brust-Schmerzen

• unregelmäßige Blutungen

• schlechte Stimmung

• weniger Lust auf Sex

Wo bleibt die Pille für Männer?

Immer weniger junge Frauen nehmen die Pille.

Manche Menschen fragen sich deshalb:

Warum gibt es keine Pille für Männer?

In Wirklichkeit sucht die Forschung schon seit Jahren

nach einem Verhütungs-Mittel für Männer.

Forscher auf der ganzen Welt forschen daran.

Zum Beispiel in China, Indien und den USA.

Diese Verhütungs-Mittel für Männer werden aktuell erforscht:

• Pillen

• Salben

• Spritzen

• kleine Schalter im Hoden,

die den Spermien-Fluss stoppen

Welche Probleme gibt es bei der Forschung?

Große Unternehmen

Große Unternehmen bestimmen den Medikamenten-Markt.

Sie entscheiden:

Soll ein Medikament in den Verkauf gehen oder nicht?

Dabei ist für die Unternehmen wichtig,

welches Medikament viel Geld einbringt.

Die Anti-Baby-Pille bringt aktuell viel Geld ein.

Das wollen die Unternehmen nicht ändern.

Deshalb bezahlen die Unternehmen nur wenig

oder gar kein Geld für die Forschung

an Verhütungs-Mitteln für Männer.

Strenge Regeln

Außerdem gibt es strenge Regeln in der Medikamenten-Forschung.

Diese 2 Regeln sind dabei besonders wichtig:

• Das Medikament muss genau getestet werden.

• Das Medikament darf nur wenige Neben-Wirkungen haben.

In jedem Land sind diese Regeln unterschiedlich streng.

Und oft werden diese Regeln noch strenger.

Manchmal müssen Forscher ihre Arbeit dann neu beginnen.

In Indien gibt es zum Beispiel den Forscher Sujoy Guha.

Er forscht seit Jahren an einem Verhütungs-Mittel für Männer.

Er hat eine Gel-Creme erfunden,

die den Weg zum Penis verstopft.

So können die Spermien nicht mehr fließen.

Sujoy Guha war oft schon fast fertig mit seiner Erfindung.

Aber dann kamen immer neue Regeln

und Sujoy Guha musste mehrfach von vorne anfangen.

Vorurteile

Auch Vorurteile sind ein Problem bei der Pille für Männer.

Oft sind diese Vorurteile falsch.

Aber es gibt sie.

Und sie beeinflussen die öffentliche Meinung.

Zum Beispiel gibt es diese Vorurteile:

1. Männer können nicht mal ihre Socken aufheben.

Wie sollen sie dann regelmäßig an die Pille denken?

2. Männer können nicht schwanger werden.

Also interessieren sie sich auch nicht für Verhütung.

3. Auch wenn Männer die Pille nehmen wollen,

dann würden Frauen ihnen bei der Einnahme nicht vertrauen.

Forscher wollten diese Vorurteile nicht glauben.

Sie haben deshalb viele Menschen dazu befragt.

Die meisten Menschen haben gesagt:

Sie wollen eine Pille für Männer.

Wie sieht die Zukunft aus?

Bis die Pille für Männer verkauft wird,

müssen noch viele Probleme gelöst werden.

Aber manche Männer wollen nicht warten.

Zum Beispiel sagt eine Gruppe von Männern in Frankreich:

Wir wollen jetzt schon etwas tun!

Diese Männer-Gruppe in Frankreich

hat besondere Unterhosen gebastelt.

Diese Unterhosen sind eine Art Verhütungs-Mittel.

Denn die Unterhosen wärmen die Hoden.

Dadurch werden auch die Spermien warm.

Spermien vertragen keine Hitze.

Die Hitze schadet den Spermien.

So kann eine Schwangerschaft verhindert werden.

Original-Text: Luise Strothmann und Sohini Chattopadhyay

Übersetzung: taz leicht

Prüfung: capito Berlin, Büro für barrierefreie Information

Gelesen von: Belinda Grasnick

Ein Text vom: 28. September 2018

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