taz🐾sachen: taz’ Werk und Spahns Beitrag
In der Redaktionskonferenz am Dienstagmorgen haben wir uns mal wieder so richtig gefetzt: Jens Spahn, der merkel- und asylkritische CDU-Gesundheitsminister, wollte in der taz einen Gastkommentar schreiben. Sollen wir ihn veröffentlichen? Wer am Mittwoch die taz aufgeschlagen hat, weiß, wie es ausgegangen ist. Wir haben uns dafür entschieden.
Die Veröffentlichung war einerseits inhaltlich umstritten. Das zeigt die Erwiderung von taz-Inlandschef Tobias Schulze in der heutigen Ausgabe. Es ging aber nicht nur um den Inhalt: In der Konferenz am Dienstag wurde eine gute halbe Stunde hitzig diskutiert, unter welchen Umständen die taz Meinungsbeiträge von PolitikerInnen veröffentlichen sollte. Nur wenn wir ihnen zustimmen? Nur in Form eines Interviews, in dem wir kritisch nachfragen können? Es gab genauso Zustimmung, den für die taz kontroversen Beitrag zu bringen. Einen, der die Meinungsvielfalt der taz stärkt.
In seinem Beitrag beschreibt Spahn die Debattenkultur im Land aus seiner Sicht und bezeichnet sie als bisweilen „weder demokratisch noch zielführend“. Nicht jede Meinungsäußerung, appelliert Spahn darin, sollte man mit „gut“ und „böse“ bewerten.
Auch bei taz-LeserInnen war der Spahn’sche Beitrag umstritten: „Mit meinem taz-Abo zahle ich für unabhängigen Journalismus und Gegenöffentlichkeit – nicht für die Übernahme von Texten aus Regierungspressestellen, die ich schon als Steuerzahler finanzieren muss“, ließ uns ein Abonnent wissen. „Dann kann ich auch die SZ oder FAZ lesen, ein anderer. Ralf Pauli
meinung + diskussion
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