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Deutsche Unis gut vernetzt

Die Zahl der Studis mit Auslandserfahrung ist weiter gestiegen

Von Frederik Eikmanns

Margret Wintermantel klang durchaus ein wenig schadenfroh, als sie am Montag den Bericht „Wissenschaft Weltoffen“ vorstellte: „Die anderen sind schlechter“, stichelte die Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) mit Blick auf den Bericht über die internationale Vernetzung deutscher Hochschulen, den sie zusammen mit der Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) vorstellte. Die anderen, das sind Staaten wie Großbritannien. Schlechter sind sie laut Wintermantel darin, ihre Studierenden ins Ausland zu schicken. Die Briten seien nämlich weit entfernt von den 137.700 Studierenden, die im letzten Jahr aus Deutschland in andere Länder geströmt seien, so Wintermantel.

Ein weiterer Grund, sich zu freuen: Mittlerweile 58 Prozent der wissenschaftlichen Publikationen aus Deutschland erscheinen in Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern. Die deutsche Wissenschaft internationalisiert sich. Etwas weniger positiv liest sich der Bericht allerdings mit Blick auf die ausländischen Studierenden in Deutschland. Zwar kamen 2017 mit etwa 259.000 Personen fünf Prozent mehr Studierende als im Vorjahr, viele werden vermutlich aber nicht so lange bleiben wie vorgesehen. Dafür sprechen zumindest die Zahlen aus vorigen Jahrgängen. Jeder Zweite, der im Wintersemester 2012/13 einen Bachelor begonnen hatte, brach das Studium wieder ab. In den Master-Studiengängen sieht es nicht viel besser aus. Aus dem Jahrgang 2014 etwa gaben rund 30 Prozent auf. „Eine große Sorge“ nennt das Bildungsministerin Karliczek. Die Frage, warum so viele ihr Studium in Deutschland abbrechen, kann sie allerdings nicht richtig beantworten. Anpassungsprobleme an das Lehrkonzept hierzulande, mutmaßt sie.

Was also muss passieren, um mehr ausländische Studierende im Land zu halten? Karliczek will die Betreuung durch Mentoren verbessern und neue digitale Angebote bereitstellen. Wintermantel vom DAAD betont dagegen immer wieder, dass kleinere Arbeitsgruppen dazu beitragen könnten, die Studierenden an den Unis zu halten.

Aber – auch das steht in dem Bericht – eines der vermutlich größten Hindernisse für ausländische Studierende schrumpft ohnehin: die Sprachbarriere. Rund 1.200 Masterstudiengänge werden bundesweit mittlerweile auf Englisch angeboten. Von den neuen Angeboten profitieren bisher aber vor allem Studierende der Ingenieurwissenschaften.

Insbesondere in diesen Fachbereichen finden nämlich viele Vorlesungen und Seminare auf Englisch statt: Die Gleichungen mögen kompliziert sein. Übersetzen muss man sie aber eben nicht.

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