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Du bist so warm, Berlin

Trotz Temperatursturz: Der Juni war in der Region viel zu heiß und zu trocken für Natur und Landwirtschaft

Von Daniél Kretschmar

Mögliche Ernteeinbußen von bis zu einem Viertel der üblichen Erträge, stellenweise sogar ein Totalausfall – die schlechten Nachrichten aus der Landwirtschaft wollen einfach nicht abreißen. Ursache dafür ist ein ungewöhnlich warmer und trockener Juni, der auf die ebenfalls viel zu warmen Monate April und Mai folgte. Berlin war mit einer Durchschnittstemperatur von 19,4 Grad nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) das wärmste Bundesland im Juni, Brandenburg mit 18,8 das zweitwärmste. In beiden Ländern lag die Temperatur damit mehr als 2 Grad über dem langjährig ermittelten Referenzwert. Nicht einmal der heftige Temperatursturz zum kalendarischen Sommeranfang konnte diese Bilanz substanziell ändern.

Halbierte Niederschläge

Problematisch, nicht nur für landwirtschaftliche Betriebe, ist jedoch die begleitende Trockenheit. Die im vergangenen Monat gemessenen 30 Liter je Quadratmeter (Brandenburg) und 35 Liter (Berlin) erreichen gerade einmal die Hälfte der jahreszeitlich üblichen Niederschläge. Entsprechend verkümmert sind viele Getreidesorten. Für später zu erntende Nutzpflanzen wie Rüben und Kartoffeln besteht vorerst noch Hoffnung, allerdings nur, wenn es im Juli nicht weiterhin so trocken bleibt. Mit Blick auf den Juni spricht der DWD in seiner Bilanz von gebietsweise „katastrophalen Ausmaßen“.

Für fast ganz Brandenburg gilt derweil die höchste Waldbrandstufe. Längerfristig wirkende Schäden – wie ein erhöhter Schädlingsbefall an Bäumen, die durch die Trockenheit geschwächt wurden – werden zum Teil erst in den kommenden Jahren in ihrem ganzen Ausmaß sichtbar sein. Havel und Spree führen wegen der ausbleibenden Niederschläge und der hitzebedingt starken Verdunstung zum Teil extrem wenig Wasser. An der Havel ist der Wasserstand bereits in der vergangenen Woche stellenweise zu niedrig für Sportboote gewesen. Die derzeitige Prognose für die kommenden Wochen kündigt weiterhin hohe Temperaturen und zu geringe Niederschläge an. (mit dpa)

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