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HVV: für Senioren lieb und teuer

Angesichts stark gestiegener Preise wirft Linke dem Verkehrsverbund vor, bei Seniorenkarte abzukassieren

Von Gernot Knödler

Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft wirft dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) vor, seine Preiserhöhungen auf dem Rücken der Rentner durchzuziehen. Unter Berufung auf Auskünfte des Senats weist die Fraktion darauf hin, dass die Seniorenkarte von 2008 bis 2017 um gut 31 Prozent teurer geworden sei, während die Rente nur um knapp 15 Prozent stieg.

Die Zahlen belegten, „was viele Menschen seit Langem fühlen“, kritisiert die Abgeordnete Heike Sudmann. „HVV-Preise steigen schneller als die Einkommen.“ Tatsächlich sind die Preise für die Seniorenkarten in diesem Zeitraum fast immer stärker angehoben worden als die durchschnittlichen Ticketpreise. Sie kosten gleich viel wie die nur außerhalb der Stoßzeiten gültigen Teilzeitkarten.

„Die Senioren- und Teilzeitkarten sind im Vergleich zu anderen Verkehrsverbünden sehr stark rabattiert“, sagt HVV-Sprecher Rainer Vohl. Überdies seien die Senioren mobiler geworden; sie nutzten die Seniorenkarte immer stärker. Und für Senioren, die auf Grundsicherung angewiesen sind, gebe es ja den Sozialkartenrabatt von 20,10 Euro im Monat.

Dass die HVV-Preise generell stärker gestiegen sind als die Einkommen, legen folgende Zahlen nahe: Die durchschnittlichen Ticketpreise sind in dem Jahrzehnt von 2008 bis 2017 um gut 26 Prozent teurer geworden. In der Dekade 2004 bis 2013 stiegen die zu versteuernden Einkommen nur um 20 Prozent.

Sudmanns Argument, angesichts von Kostendeckungsgraden bei Verkehrsunternehmen wie der Hochbahn von über 90 Prozent seien die Preissteigerungen zynisch, lässt Vohl nicht gelten. Der durchschnittliche Kostendeckungsgrad liege bei 70 Prozent. Der Senat schieße einen dreistelligen Millionenbetrag zu.

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