piwik no script img

In Paris sind sich die Libyer einig

Wahlen am 10. Dezember geplant. Aber nicht alle Kräfte machen mit

Von Mirco Keilberth, Tunis

Vertreter der verfeindeten libyschen Institutionen haben sich am Dienstag in Paris auf Wahlen am 10. Dezember geeinigt. Neben der Abstimmung über Verfassung, Regierung und Präsident verpflichteten sie sich zudem, Zentralbank und Armee wiederzuvereinen.

Diplomaten aus zwanzig Ländern machten den angereisten Libyern klar, dass man das Machtvakuum nicht weiter hinnehmen werde. Laut der Einigung sollen bis 16. September alle Verfassungsfragen geklärt sein und der von einer Kommission formulierte Entwurf einer neuen Verfassung aktiviert werden.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gelang es, dass der ostlibysche Armeechef Khalifa Hafter im Élysée-Palast einträchtig neben Premier Fayez Serraj aus der Hauptstadt Tripolis saß, den er bekämpft, sowie die Finanziers der zahlreichen autonomen lokalen Milizen an einen Tisch zu holen. Allerdings lehnten 13 Stadtmilizen das Treffen offiziell ab: Sie wollen „nicht unter Hafters Kommando gezwungen“ werden, wie ein Kommandeur aus Misrata der taz sagte. Die nichtarabischen Minderheiten lehnen den Verfassungsentwurf ab, Kämpfer des „Islamischen Staates“ bekämpfen sämtliche libyschen Institutionen.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen