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die drei fragezeichen„Süßstoff kann zu Diabetes führen“

Oliver Huizingaist Experte für Lebensmittelkennzeichnung, -werbung und Übergewichtsprävention. Seit 2017 leitet er bei Foodwatch die Abteilung Recherche und Kampagnen.

1 taz am wochenende: Herr Huizinga, Sie sagen dem Zucker im Coca-Cola-Report von Foodwatch den Kampf an, weil er krank macht. Ist denn „Cola Zero“ besser?

Oliver Huizinga: Das kann man nicht pauschalisieren. Auch süßstoffgesüßte Getränke sind keine gesunden Durstlöscher. Die Auswirkungen sind zwar nicht so gut erforscht wie die des Konsums zuckergesüßter Getränke. Doch es gibt deutliche Hinweise darauf, dass auch der regelmäßige Konsum von Getränken mit Süßstoff die Entstehung von Übergewicht oder Typ-2-Diabetes befördern könnte. Man vermutet: Süßstoffe tragen zur Süßgewöhnung bei und befördern so eine zuckerreiche Ernährung.

2 Ich esse Süßstoffe und will noch mehr Zucker ?

Das kann die Folge sein. Süßstoffe schmecken häufig sogar noch süßer als Zucker. Je mehr wir davon zu uns nehmen, desto mehr gewöhnen wir uns an den Geschmack. Das kann sich auf das Essverhalten auswirken. Wir täuschen unserem Körper vor, Kalorien aufzunehmen. Wenn das ausbleibt, so die These, will sich der Körper die Kalorien auf anderem Weg beschaffen.

3 Alternativ wird viel über Stevia geredet. Ist das der Zuckerersatz der Zukunft ?

Das glaube ich nicht. Zunächst ist das Süßkraut aus Lateinamerika für viele Produkte gar nicht zugelassen. Erste Versuche wie „Coke Life“ wurden von den Kunden kaum angenommen. Stevia kann zudem einen metallischen Nachgeschmack haben. Aber es geht nicht nur um den Geschmack. Haushaltszucker hat noch andere Funktionen. Die in Stevia enthaltenen Steviolglycoside können zum Beispiel bei Frühstücksflocken den Zucker nicht einfach ersetzen, dann wäre die Konsistenz eine andere.

Interview: Malte Kanefendt

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