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Neue Projekte für die Psychiatrie

Die Modellprojekte für psychisch kranke Menschen in Bremen und Bremerhaven gehen in eine neue Runde. 1,2 Millionen Euro stehen dafür bereit. Auch eine Beratungsstelle für Mediensüchtige ist geplant

Die Finanzierung der Modellprojekte ist nur bis 2019 gesichert

Von Karolina Meyer-Schilf

Die im Zuge der Psychiatriereform begonnenen Modellprojekte gehen in eine neue Runde: Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) hat fünfzehn Projekte ausgewählt, die in den kommenden zwei Jahren mit insgesamt 1,2 Millionen Euro gefördert werden sollen.

Einige Projekte wie das Nachtcafé mit Krisendienst in Walle werden weiter gefördert, andere kommen neu hinzu: Speziell für Frauen mit traumatisierenden Erfahrungen gibt es mit dem „Frauenraum EigenArt“, der vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der Inneren Mission und der Gesellschaft für ambulante psychiatrische Dienste (Gapsy) betrieben wird, ein neues Tagesangebot. Auch die von Betroffenen lange geforderte Beschwerdestelle wird es zukünftig geben – zumindest für den Bremer Westen und Mitte. Außerdem soll von dem für die Modellprojekte bereitgestellten Geld auch eine ambulante Suchthilfe speziell für Mediensüchtige eingerichtet werden.

Die mit breitem Konsens angestoßene und zwischenzeitlich ins Stocken geratene Psychia­triereform setzt vor allem auf die Ambulantisierung der Behandlungen, die stärkere Einbeziehung psychiatrieerfahrener Menschen sowie eine wohnortnahe und vernetzte, sektorübergreifende Versorgung in den Stadtteilen.

Die Finanzierung der Modellprojekte ist bis 2019 gesichert. Ob die positiv evaluierten Projekte danach verstetigt werden, ist unklar. Kritik an der nur vorübergehenden Finanzierung kommt vonseiten des ASB und der Gapsy. Die Befürchtung: Nach Auslaufen der Finanzierung könnten die Projekte im Sande verlaufen.

Die Gesundheitssenatorin zeigt sich mit dieser neuen Projektrunde zufrieden: „Auch bei den neuen Projekten geht es darum, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen gut versorgt werden und Anlaufstellen finden, die ihren Bedürfnissen entsprechen“, sagte sie. Die ambulante regionale Ausrichtung der Psychiatrie werde damit weiterentwickelt. „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit der Reform einen guten Schritt vorankommen.“

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