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Ein „queeres“ Jugendzentrum entsteht

Start noch im ersten Halbjahr. Standort soll im Bezirk Pankow sein. Etat im Haushalt eingeplant. Träger steht noch nicht fest

„Das berlinweite Jugendzentrum soll Schutz- und Freiräume bieten“

Jugendsenator Sandra Scheeres, SPD

Berlin bekommt ein Jugendzentrum für Lesben, Schwule, bisexuelle Menschen und Transgender. Der Senat beschloss am Dienstag auf Anregung der rot-rot-grünen Fraktionen im Abgeordnetenhaus ein entsprechendes Konzept. „Das berlinweite Jugendzentrum soll Jugendlichen, die sich außerhalb der heterosexuellen und zweigeschlechtlichen Norm definieren, Schutz- und Freiräume bieten“, sagte Jugendsenatorin Sandra Scheeres (SPD).

Viele von ihnen erlebten Diskriminierung und Ablehnung. Die Suizidrate sei Studien zufolge viermal so hoch wie bei anderen Jugendlichen. Vor allem die Phase des Coming-outs sei oft belastend. „Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass es Orte gibt, wo sie andere Jugendliche in ähnlichen Lebenssituationen treffen können, gemeinsam Projekte und Ideen entwickeln können und durch pädagogische Fachkräfte unterstützt werden“, erklärte Scheeres.

Dem Konzept zufolge soll es jungen Leuten zwischen 12 und 27 Jahren offenstehen, aber auch ihren Familien Beratung bieten. Standort soll voraussichtlich im Bezirk Pankow sein. Im Doppelhaushalt 2018/19 sind 175.000 Euro dafür eingeplant. Der Träger des Projekts steht noch nicht fest. Das queere Jugendzentrum soll auch, so Scheres, Impulse für Weiterbildung und strukturelle Prozesse in Verwaltung und Politik geben. Es sei dringend geboten, um junge Menschen adäquat zu beraten und vor Diskriminierung zu schützen, sagten die Grünen-Abgeordneten Sebastian Walter und Anja Kofbinger. Die Fraktion erwarte nun, dass schnellstmöglich ein geeigneter Träger ausgewählt wird, damit das Zentrum noch im ersten Halbjahr 2018 starten könne. (dpa)

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