AfD-Vorstand in Brandenburg: Zum Islam konvertiert
Die AfD schürt Ängste vor einer Islamisierung Deutschlands. Nun ist ein Mitglied des Landesvorstands in Brandenburg selbst Muslim geworden.
Potsdam dpa/taz | Das Brandenburger AfD-Vorstandsmitglied Arthur Wagner ist zum Islam konvertiert. „Die Partei hat damit kein Problem“, sagte Landespartei-Sprecher Daniel Friese am Dienstag auf Anfrage. Zuvor hatten die Potsdamer Neuesten Nachrichten darüber berichtet. In der AfD-Bundespartei gebe es Interessengemeinschaften für Muslime, Christen oder Homosexuelle, sagte Friese. In Brandenburg hat die AfD nach eigenen Angaben etwa 1.300 Mitglieder.
Wagner selbst wollte sich laut dem Bericht nicht zu dem Schritt äußern. „Das ist meine Privatsache“, sagte er. Im Brandenburger Vorstand ist er einer von sechs Beisitzern. Im Kreisverband Havelland ist der Russlanddeutsche stellvertretender Vorsitzender. Dem Bericht zufolge soll Wagner selbst in seiner Heimatstadt Falkensee in einer Willkommensinitiative für Flüchtlinge mitgearbeitet haben.
Tatsächlich hat die rechte Partei sonst ein gewaltiges Problem mit dem Islam. Immer wieder kommt sie wegen islamfeindlicher Äußerungen in die Schlagzeilen: Auf der Website des Landesverbands Brandenburg steht es schwarz auf weiß: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ Staat und Zivilgesellschaft müssten die deutsche Identität verteidigen.
Was das praktisch heißt, zeigt die Brandenburger AfD zum Beispiel in der Landeshauptstadt Potsdam. Als dort Muslime vor der völlig überfüllten Moschee auf dem Bürgersteig beteten, protestierte die AfD öffentlich. Nachdem die Stadt einen größeren Raum herrichten ließ, beklagte sich die Partei, die Muslime würden auf Kosten der Allgemeinheit bevorzugt. (mar)
Leser*innenkommentare
Justin Teim
Beides ist reaktionär von daher...
Peter W. Lustig
AfD und Islam haben mehr gemeinsam als den meisten klar ist. Beide sind für Law And Order, konservativ, familienfreundlich und antimodernistisch unterwegs. Auch wohnen, zumindest im Westen, ihre Anhänger in den gleichen Wohngegenden und schicken ihre Kinder auf dieselben Schulen.
Ich kenne AfD Anhänger, die sich mit dem Islam sehr gut auskennen und neidisch auf die Unbeirrtheit blicken, mit denen die islamischen Familien ihre Traditionen verfolgen.
El-ahrairah
@Peter W. Lustig Houellebeqc "Unterwerfung": Niemand hat mehr zu gewinnen durch den Islam als der deklassierte weiße Mittelschichtsmann.
El-ahrairah
Homophob, konservativ, autoritätsfixiert, gewaltaffin, sexistisch, demokratiefeindlich... Passt scho
benevolens
Hat man als AfD-Muslim im Himmel eigentlich Anspruch auf blonde, deutschsprachige und blauäugige Jungfrauen?
88059 (Profil gelöscht)
Gast
@benevolens Der Himmel hat jetzt eine Obergrenze, es werden nur noch 200 Tote Jährlich eingelassen, um die die Integrationsfähigkeit Edens nicht zu überfordern. Würde man die Grenzen öffnen, ständen schließĺich plötzlich 7 Mrd Menschen vor den Toren, das kann doch niemand ernsthaft wollen, dabei geht doch die himmlische Leitkultur verloren.
Familiennachzug ist übrigens ebenso ausgesetzt, ein atmenden Deckel kann schließlich nicht funktionieren.
[Der Beitrag wurde von der Moderation bearbeitet. Bitte unterlassen Sie sexistische "Witze"!]
82732 (Profil gelöscht)
Gast
@benevolens Tja, und die zweite Frage ist dann wohl, ob es 72 oder aber 88 sein müssten ... ;-)
61321 (Profil gelöscht)
Gast
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Nein, die räkeln sich immer noch allesamt Thor zu Füßen.
Es sei denn, eine von denen konvertiert mal ebenfalls, was wir bei den unsicheren Zeiten nicht ganz ausschließen