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Billigfleischbremse abgebremst

Ein Beschluss des Senats zur Umstellung auf Bio-Lebensmittel in öffentlichen Kantinen und Küchen muss warten. Die SPD-Fraktion hat kurzfristig noch Fragen zur Krankenhausverpflegung angemeldet

Von Jean-Philipp Baeck

Die geplante Umstellung der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung auf Bio-Lebensmittel in Bremen wird sich verzögern. Das Vorhaben sollte im Senat eigentlich an diesem Dienstag, spätestens aber im Januar beschlossen werden. Die SPD Fraktion hat nun aber noch einmal eingehakt, weil sie noch Fragen hat. Insbesondere geht es um die Bio-Umstellung der Verpflegung in den kommunalen Krankenhäusern. Ein Beschluss im Senat ist deshalb um mindestens 14 Tage verschoben.

Vorgesehen ist eine Umstellung auf Bio-Lebensmittel in den städtischen Einrichtungen Bremens, wie Kitas, Schulen, Betriebskantinen und in den Krankenhäusern der kommunalen Gesundheit Nord (Geno). Dies soll in den nächsten Jahren schrittweise geschehen und auch die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) flächendeckend eingeführt werden.

Vier Senatsressorts hatten in den letzten Monaten an dem Thema gearbeitet, das Umweltressort hat auch eine Studie erstellen lassen. Zurück geht die Initiative auf einen Bürgerantrag des „Agrarpolitischen Bündnisses“ aus dem Jahr 2015, der zu einem Beschluss der Bürgerschaft im Jahr 2016 führte. Das Vorhaben steht in Bremen unter der Prämisse, dass keine Mehrkosten entstehen dürfen. Weil Bio-Fleisch aber teurer ist, würde für die Bio-Umstellung in den Kantinen wohl öfter auf Fleisch verzichtet werden.

Vor einem endgültigen Senatsbeschluss will die SPD nun anscheinend noch einmal wissen, wie die Umsetzung in den Krankenhäusern künftig aussehen soll und ob den PatientIn­nen dann überhaupt noch Schnitzel ans Bett gebracht werden.

Bereits in den letzten Monaten war der Ausbau der Bio-Verpflegung in den Krankenhäusern der Geno Thema. Von dort hieß es, eine weitgehende, kostenneutrale Umstellung auf Bio-Verpflegung sei wohl nicht realisierbar. In einem Aktionsplan des Senats heißt es zudem, dass die DGE-Qualitätsstandards in Krankenhäusern eingeführt werden sollen, dies aber nicht kostenneutral erfolgen könne. Die Finanzierung der Verpflegung ist bei PatientInnen in den Fallpauschalen enthalten.

Während der Bürgerschaftsbeschluss 2016 noch auf eine Umstellung auf 75 Prozent Bio-Lebensmittel zielte, ist in der Senatsvorlage für Krankenhaus-Essen bis 2024 ein Bio-Anteil von 20 Prozent angepeilt.

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