Kürzer, billiger und schneller

Planungen für U-Bahnlinie 5 werden konkret. Nordtrasse durch Barmbek, Anbindung Osdorfer Born unklar

Von Sven-Michael Veit

Sie ist kürzer, sie ist billiger und sie ist schneller: Drei gute Gründe hat die Hamburger Hochbahn für die nun festgelegte Streckenführung der ersten Etappe der neuen U-Bahnlinie 5. Sie soll vom Bramfelder Dorfplatz über die Großsiedlung Steilshoop zum U-Bahnhof Sengelmannstraße und weiter in die City Nord führen. Durch Barmbek wird die kürzere Trasse zur Nordheimstraße führen, mehrere Varianten zur Anbindung des Hartzlohplatzes wurden verworfen: „Das ist die optimale Lösung für die angebundenen Stadtteile“, sagt Hochbahn-Chef Henrik Falk.

Damit wird die U5-Ost auch nicht an die S-Bahn-Station Rübenkamp angeschlossen. Untersuchungen hätten ergeben, dass mehr Fahrgäste in die U1 als in die S-Bahn umsteigen wollten. Die Trasse mit fünf Haltestellen ist 5,8 Kilometer lang, die Fahrzeit von Bramfeld zum Hauptbahnhof verkürzt sich von derzeit 35 Minuten auf 22 Minuten. Die U5-Ost erschließt Stadtteile mit rund 120.000 Einwohnern, das tägliche Fahrgastaufkommen wird auf 30.000 Passagiere geschätzt.

Die U5 plus die teilweise Erweiterung von U1 und U4 ist die von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) politisch durchgesetzte Alternative zu früheren Stadtbahnplänen. Vorgesehen sind ungefähr 30 Kilometer Gleise, 25 Jahre Bauzeit und mindestens 3,5 Milliarden Euro Baukosten.

Die U5 soll östlich der Alster zum Hauptbahnhof führen und westlich wieder Richtung Norden bis zum Siemersplatz in Lokstedt. Genauere Pläne sollen im Frühjahr 2018 vorliegen, denn kompliziert ist vor allem die Anbindung der U5 an die Stationen Jungfernstieg und Dammtor/Stephansplatz. Offen ist noch, ob vom Siemersplatz eine Westtrasse bis in die Großsiedlung Osdorfer Born gebaut wird. Alternativ könnte von dort eine S32 zu den Arenen im Volkspark und bis zum neuen Fernbahnhof am Diebsteich fahren. Beide Varianten werden zurzeit in einer Machbarkeitsstudie untersucht.

Für die U5-Ost soll das Planfeststellungsverfahren Anfang 2019 beginnen. Die Bauarbeiten könnten je nach Verlauf des Verfahrens 2021 starten. Dann erst würden auch seriöse Kostenberechnungen vorliegen, sagt Falk. Klar sei lediglich , dass durch die kürzere Nordtrasse in Barmbek „Kosten im unteren dreistelligen Millionenbereich“ gespart würden. Die U5 in voller Länge sei „ein Generationenprojekt“, sagt Andreas Rieckhof (SPD), Staatsrat der Verkehrsbehörde: „Was wir jetzt entscheiden, prägt die dicht besiedelte Stadt für die nächsten 100 Jahre.“