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Ein Mann mit gutem Auge für Bremen

Ingo Wagner ist tot. Vergangene Woche erlag der 61-Jährige seiner schweren Krankheit. Sein Werk ist den meisten geläufig, auch wenn es viele nicht mit seinem Namen verbinden: Seit 1986 hat er für die Deutsche Presseagentur das Bild von Bremen und Nordwestdeutschland geprägt. Einige seiner Nachrichtenfotos haben sich ins kollektive Gedächtnis eingegraben, wie das von den Gladbecker Geiselnehmern in einem Bremer Bus. Auch eine Vorstellung vom ICE-Unfall von Eschede haben viele sich durch Wagners nüchternen, aber nicht empathielosen Blick aus der Vogelperspektive verschafft, der Leid und Tod ahnen lässt, aber durch Standortwahl und Formalisierung auf Distanz hält.

Formalisieren, Standortwahl: Künstlertugenden. Weniger spektakulär, aber durch den Willen zur Form oft herausragend sind jene Fotos von Wagner, die wie staunend technische Innovationen erkunden. Und Feste der Schönheit sind seine klug komponierten Bilder aus Museen, wie das von der Neugestaltung der Asien-Abteilung im Überseemuseum von 2006: Selber Kunst, aus dem Moment, die bleibt. (bes)

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