: Gutes von Rechtsaußen
Rechtspopulisten AfD-freie Zone auf Neuwerk, Spaltung in Schwerin
Es ist ja nicht so, dass es von der AfD nicht auch gute Nachrichten zu vermelden gäbe: Vor allem die, dass sie im Norden flächendeckend klar unter dem Bundesdurchschnitt blieb. 10,0 Prozent in Niedersachsen ist der Höchswert, bundesdeutscher Minusrekord sind 7,8 Prozent in Hamburg. Vorbildlich.
Das gilt vor allem für Hamburgs kleinsten Wahlbezirk: Auf der Insel Neuwerk im Wattenmeer-Nationalpark leben 25 Wahlberechtigte, und niemand von ihnen wählte die AfD. Das ist spitze!
Aus Mecklenburg-Vorpommern dringt zumindest halbwegs frohe Kunde. Vier der 18 AfD-Abgeordneten im Schweriner Landtag sind am Montag aus der Fraktion ausgetreten. Diese sei seit geraumer Zeit zerrüttet, so die Dissidenten: „Politische Differenzen über Sachfragen, über den Umgang mit den anderen Fraktionen und die Mitarbeit in den parlamentarischen Gremien werden verstärkt durch Differenzen im persönlichen Umgang miteinander“, teilten sie mit. Sie gründeten die Fraktion „Bürger für Mecklenburg-Vorpommern“ (BMV) und wollen künftig „konservative Kernforderungen“ umsetzen statt „eine fortwährende Radikalisierung“ zu unterstützen. Immerhin nur noch halb so schlimm.
Hamburgs AfD-Führer und Spitzenkandidat Bernd Baumann wies am Wahlsonntag Vorwürfe des Rechtsextremismus zurück. „Rechtsextreme haben wir bei uns nicht“, sagte er. Und die Erde ist eine Scheibe.
Für die Landtagswahl am 15. Oktober in Niedersachsen sieht sich die AfD gut gerüstet. „Wir steigen kontinuierlich bei den Prozentzahlen“, sagte der Landesvorsitzende Paul Hampel am Montag in Hannover. In den Städten sei die AfD in Niedersachsen gut vertreten, auf dem Land gebe es jedoch noch Potenzial. Der Schoß mithin ist fruchtbar noch, aus dem dies Unheil kroch. smv
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