: US-Einreisesperren gelten jetzt gegen acht Länder
USATrump beendet „Travel Ban“ für Sudan. Neu auf der Liste: Nordkorea, Tschad und Venezuela
Für alle sechs Länder mit Ausnahme Sudans wird er nun verlängert. Neu hinzukommen Nordkorea, Tschad und Venezuela – wobei der Bann sich im Fall Venezuelas auf hohe Regierungsmitarbeiter und deren Angehörige beschränkt.
Dem Erlass voraus gingen laut der Mitteilung des Weißen Hauses ausführliche Erörterungen auf Ministerebene, um zu überprüfen, ob die jeweiligen Länder willig und in der Lage sind, ausreichende sicherheitsrelevante Informationen über ihre reisewilligen Bürger*innen zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund sei Sudan aus der Liste herausgefallen – er erfülle die verlangten Mindeststandards, hieß es, Tschad hingegen nicht.
Die Detailbestimmungen des neuen Einreisestopps sind unterschiedlich. Aus dem Iran sind Reisen in die USA grundsätzlich nicht möglich – es sei denn im Rahmen studentischer Stipendien, sofern eine Sicherheitsüberprüfung der betreffenden Personen möglich ist. Aus Tschad, Libyen und Jemen darf überhaupt niemand in die USA reisen, nicht einmal für eine Geschäftsreise – obwohl sich Tschads Präsident Idriss Déby für den wichtigsten Verbündeten des Westens im Kampf gegen islamistischen Terror in der Sahelzone hält. Menschen aus Somalia dürfen im Prinzip reisen, aber nicht einwandern.
Die neuen Regelungen sollen am 18. Oktober in Kraft treten, nicht aber jene Menschen betreffen, die zu dem Zeitpunkt bereits über ein gültiges US-Visum verfügen. Wer sich bereits mit einem gültigen Visum in den USA aufhält, kann bis zu dessen Ablauf auch bleiben.
Unklar blieb, wie die neuen Regelungen sich auf das Verfahren vor dem Obersten Gerichtshof auswirken. Mit Nordkorea und Venezuela stehen nun erstmals zwei nicht mehrheitlich muslimische Länder auf der Liste – was der Regierung als Argument dienen könnte, den Vorwurf der Diskriminierung einer religiösen Gruppe zurückzuweisen. Bernd Pickert
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen