: Faten Mahdi al-Hussaini
Mitarbeiterin der Woche
Faten Mahdi al-Hussaini ist in Norwegen gerade der große Aufreger. Nicht etwa wegen einer von ihr moderierten vierteiligen Wahlsondersendung. Sie will herausfinden, welcher Partei „eine junge, ersichtlich muslimische, norwegisch-irakische Frau“ bei den Parlamentswahlen am 11. September ihre Stimme geben soll. Nein, was dem Sender schon vor der Ausstrahlung von „Faten tar valget“ eine bislang beispiellose Protestwelle einbrachte, ist, was die 22-Jährige trägt: einen Hidschab.
Das Kleidungsstück habe zu einer Rekordzahl von fast 6.000 Beschwerden geführt, berichtet NRK-Generaldirektor Thor Gjermund Eriksen: „Die meisten Mails kann man nicht zitieren“, so von Hass seien sie geprägt. Mazyar Keshvari, Parlamentsabgeordneter der regierenden rechtspopulistischen Fortschrittspartei warf dem Sender „Verrat norwegischer Werte“ vor. Norwegen sei eine „multikulturelle Gesellschaft, zu deren Straßenbild Hidschab, Turban und Kreuz gehören“, verteidigt Eriksen die Moderatorin. Und wundert sich über die Stimmung im Lande: „Die Kritikwelle kam für mich wirklich unerwartet.“
Faten Mahdi al-Hussaini ist in Norwegen eine öffentliche Person, seit sie als 19-Jährige auf einer Demonstration vor dem Parlament in Oslo eine flammende Rede gegen islamistischen Extremismus und die Gewalt des IS hielt und diesem vorwarf: „Ihr folgt nicht dem Islam, ihr folgt dem Teufel.“
Von den einen wurde sie daraufhin als Heldin gefeiert, und von anderen beschimpft. Schon damals ließ sie sich nicht einschüchtern.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen