: Demo in Wurzen ohne Gewalt
Deeskalation Polizei trennt konsequent Linke und Rechte
Bis zu 400 Menschen zogen am Sonnabend nach Angaben der Versammlungsbehörde durch die Stadt. Zu dem Protestzug hatte das linksextreme Bündnis „Irgendwo in Deutschland“ aufgerufen. Anmelder war ein Sprecher des Hamburger Projekts „Rote Flora“, der auch die „Welcome to hell“-Demonstration während des G20-Gipfels in der Hansestadt Anfang Juli mitorganisiert hatte.
Bei dieser war es zu Krawallen gekommen. In Wurzen dagegen hielt die Polizei rechte Störer auf Distanz.
Im Aufruf zu der Demonstration hatte es geheißen, die 16.000 EinwohnerInnen zählende Stadt solle „entnazifiziert“ werden. Wurzen sei seit mehr als 20 Jahren Schwerpunkt neonazistischer Gewalt und Strukturen in der Region. Zugleich stehe die Stadt exemplarisch für die Situation in Sachsen.
Die Veranstalter warfen stadtbekannten Neonazis vor, an einem Überfall auf den linken Leipziger Szenestadtteil Connewitz im Januar 2016 beteiligt gewesen zu sein. Damals hatten rund 250 Vermummte eine Straße verwüstet.
Immer wieder versuchten Rechtsradikale, die Demonstration auf ihrem Weg durch die Stadt zu stören. Die Polizei hielt beide Lager strikt voneinander getrennt. Es blieb bei verbalen Auseinandersetzungen, Beschimpfungen und dem Zeigen des Hitlergrußes. Unter anderem war auch das Spezialeinsatzkommando der sächsischen Polizei im Einsatz.
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