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Hafenlöwin ist pleite

Warenumschlag Hafenunternehmen Tiedemann insolvent. 160 Arbeitsplätze sind bedroht

Die Hamburger „Hafenlöwin“ ist pleite. Carola Zehle, Geschäftsführerin des Hafen-Traditionsunternehmen Carl Tiedemann, hat beim Amtsgericht Hamburg Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenz­verwalter bestellt wurde der Rechtsanwalt Tjark Thies vom Büro Reimer Rechtsanwälte. Das Hamburger Stauerei-Unternehmen sei zahlungsunfähig, teilte er mit.

Das 1879 gegründete Familienunternehmen verdiente bislang sein Geld mit dem Verstauen und Befestigen der Ladung auf Schiffen.

Geführt wurde es seit drei Jahrzehnten von der jetzt 70-jährigen Carola Zehle, die schon mit 21 in die Geschäftsführung des väterlichen Betriebs eingestiegen war. Ob ihres Durchsetzungsvermögens in der Männerdomäne Hafen erwarb sie sich den Beinamen „Hafenlöwin“.

Bereits seit Jahresbeginn verzichten die Beschäftigten nach Angaben der Gewerkschaft Verdi auf 12 Prozent ihres Einkommens. Seit Mai zahlte das Unternehmen die Löhne der Beschäftigten nicht mehr regelmäßig, im Juni demonstrierten 500 Beschäftigte vor der Firmenzentrale am Ballindamm. Das Unternehmen war in Schwierigkeiten geraten, weil die Ladungsrückgänge in den vergangenen Jahren im Hafen zu Verlusten geführt hatten. Rund 160 Mitarbeiter müssen nun um ihre Jobs bangen. (dpa, taz)

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