piwik no script img

Mehr Druck für die Luft

Dieselautos Nordländer verlangen mehr Förderung vom Bund

Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) fordert gemeinsam mit fünf Amtskollegen von der Bundesregierung, beim Dieselgipfel beschlossene Förderprogramme für Städte mit schlechter Luft auszudehnen. Bei dem Spitzentreffen von Politik und Auto­branche Anfang August waren Verkehrs-Masterpläne für die 28 Regionen angekündigt worden, deretwegen die EU Druck auf die Bundesregierung macht. Neben den dort genannten Städten und Regionen gebe es unter anderem in Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen „weitere Städte, die aktuell von Grenzwertüberschreitungen betroffen sind“, heißt es in dem Brief an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU).

Die Länder bitten darin, Überschreitungen von Schadstoff-Grenzwerten im Stadtgebiet und im Verlauf einer Straße zum Kriterium für die Förderung aus einem beim Dieselgipfel beschlossenen Fonds „Nachhaltige Mobilität für die Stadt“ zu machen. „Es muss eine Selbstverständlichkeit sein, dass die Bundesmittel auch betroffenen Städten in Niedersachsen zur Verfügung stehen“, sagte Wenzel am Samstag in Hannover. Es sei nicht sachgerecht, das Förderprogramm auf einen Teil der Städte und Regionen zu beschränken.

Die EU-Kommission nennt 28 Regionen in Deutschland, in denen die Belastung mit gesundheitsschädlichen Stickoxiden „anhaltend“ höher sei als erlaubt, darunter Berlin, Stuttgart, München, Köln, Düsseldorf und Hamburg. Messungen des Umweltbundesamts hatten 2016 Grenzwert-Überschreitungen in den Messstationen in 80 Städten ergeben. Im Norden besonders betroffen sind außer Hamburg Kiel, Hannover, Osnabrück und Göttingen. Diesel-Autos gelten als Hauptquelle für gesundheitsschädliche Stickoxide.(dpa/taz)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen