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Trump macht „Real News“

Facebook Ex-CNN-Moderatorin lobpreist den US-Präsidenten

Alles muss man selber machen! So oder so ähnlich dachte sich das Donald Trump wohl auch, als er beschloss, der Berichterstattung der US-Medien etwas entgegenzusetzen. Diese hält der US-Präsident nämlich meist für unwahr, vor allem wenn es um ihn selbst geht. Darum hat er offenbar beschlossen, ihnen die Wahrheit entgegenzusetzen – in Form von Facebook-Videos unter dem Titel „Real News“.

In der ersten Folge erklärte noch seine Schwiegertochter Lara Trump, was wirklich los ist. Nachdem dieses Video 2,3 Millionen Mal gesehen wurde, beschloss man offensichtlich, dem Ganzen ein bisschen mehr Seriosität zu verleihen und engagierte Kayleigh McEnany. Die ehemalige CNN-Moderatorin stand schon zu Zeiten, als sie noch für den Nachrichtensender arbeitete, hinter ihrem Präsidenten: Sie verteidigte Trumps Politik stetig und bekam dafür teilweise intern scharfe Kritik.

Die muss sie nun wohl nicht mehr fürchten. Im Trump ­Tower, wo die „Real News“-­Videos aufgenommen werden, kann sie ganz unbeschwert über die Errungenschaften des Präsidenten sprechen. Um die geht es nämlich in den Videobotschaften.

Das Problem ist nur, dass es sich dabei um äußerst selektiv ausgewählte Nachrichten handelt: Sowohl im ersten als auch im zweiten Video sprechen die beiden Moderatorinnen von den Jobs, die Trump geschaffen hat, dem Aufschwung an der Börse und in der Wirtschaft, der Ehrung von Veteranen und den Arbeitslosenzahlen, die so niedrig seien wie seit 2001 nicht mehr.

Themen wie das endgültige Scheitern der Reform von Oba­ma­care, der Russlandskandal um Trumps Sohn oder auch die sich immer weiter zuspitzende Lage mit Nordkorea werden anscheinend weder als „real“ noch als „news“ angesehen. Zum Glück hat uns Trump da gerade noch mal aufgeklärt, was wirklich wissenswert ist.

Pola Kapuste

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