: Mäurer lässt sich Niederlage nicht nehmen
FUSSBALL Innensenator schlägt im Streit um Polizeikosten Kompromissangebot der DFL aus
Gescheitert sind die Orientierungsgespräche zwischen Deutscher Fußball Liga (DFL) und Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) zur Frage der Polizeikosten bei Hochrisikospielen. Bei Bundesligapartien, bei denen Ausschreitungen als wahrscheinlich gelten, müssen zusätzliche Polizisten die Stadien sichern. Bremen verlangt von der DFL die Übernahme dieser Mehrkosten und hatte ihr 425.718,11 Euro fürs Spiel Werder gegen den HSV im April 2015 in Rechnung gestellt. Zu Unrecht, entschied das Verwaltungsgericht im Mai. Mäurer hat Berufung eingelegt.
Ihrem Sieg zum Trotz hatte die DFL nun angeboten, ein groß angelegtes Projekt zur Gewaltprävention zu finanzieren, sofern Mäurer den Rechtsstreit begräbt. „Das war absolut inakzeptabel für uns“, so Mäurer. „Wir lassen uns die Berufung vor dem Oberverwaltungsgericht nicht mit einem Präventionsprojekt abkaufen.“ Mittlerweile gehe es um sechs Risikopartien und rund zwei Millionen Euro.
Allerdings: Die Chancen, sie zu erstreiten, gelten als gering. Kein Innenminister ist Mäurers Vorstoß beigetreten. Und tatsächlich müsste das Land nachweisen, dass der Sport nicht nur Gewaltbereite anlockt, sondern Gewalt selbst ermöglicht, um dem Veranstalter die Sicherungskosten überzuhelfen.
Dagegen wehrte sich Liga-Präsident Reinhard Rauball: „Der Fußball ist nicht Verursacher von Gewalt“, sagte er. Eine Beteiligung an Polizeikosten komme nicht infrage. Im Zweifelsfall der Dumme wäre dabei ohnehin – Bremen, vermutet Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald. Man sehe sich in der „ernsten Sorge bestätigt, dass am Ende des Tages unser Club in Anspruch genommen wird“. (taz)
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